Amazon feuert Mitarbeiterinnen nach Kritik an Krisenmanagement
Sie hatten Amazon mangelnden Klimaschutz und lückenhaften Schutz von Lagerarbeitern gegen das Coronavirus vorgeworfen - der Konzern reagierte harsch auf die Kritik der Angestellten.
Emily Cunningham war schon länger eine scharfe Kritikerin ihres Arbeitgebers. Sie arbeitet als sogenannte user experience designerin bei dem Logistikriesen Amazon, kümmert sich also um eine möglichst flüssige und logische Interaktion von Kunden mit der Website. Am Freitag wurde Cunningham laut "Washington Post" entlassen - weil sie sich "mehrfach internen Vorgaben widersetzt" habe, wie das Unternehmen mitteilte.
Cunningham hatte ihrem Arbeitgeber in kritischen Tweets oft mangelnden Klimaschutz vorgeworfen. Amazon hatte ihr deshalb schon zu Jahresbeginn mit der Entlassung gedroht. In den vergangenen Wochen hatte Cunningham zudem verstärkt die Arbeitsbedingungen in Amazon-Lagern kritisiert. Angestellte sind aus ihrer Sicht nicht hinreichend vor einer Ansteckung durch neuartige Coronaviren geschützt.
Tatsächlich haben sich inzwischen in mindestens 74 Lagern und Lieferzentren von Amazon Mitarbeiter mit dem Virus infiziert. In New York forderten Angestellte Ende März auf einer Demonstration besseren gesundheitlichen Schutz.
Man respektiere die Kritik von Mitarbeitern, teilte Amazon mit. Aber kritische Mitarbeiter genössen keine pauschale Immunität, um sich internen Vorgaben zu widersetzen. Laut diesen dürfen sich Angestellte nur mit Erlaubnis ihrer Vorgesetzten öffentlich über Amazons Geschäfte äußern.
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