Corona-Krise in den USA
"Existenzängste führen zu Suizid"
Isolation, Geldsorgen und ein Gefühl der Ohnmacht bestimmen den Alltag vieler Amerikaner seit Beginn der Corona-Pandemie. US-Wissenschaftler fürchten, dass die Zahl der Suizide und Fälle von Drogenmissbrauch stark zunehmen werden.
Von Claudia Sarre, ARD-Studio Washington
Das Coronavirus fordert nicht nur Menschenleben, sondern die weltweite Pandemie hat auch erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Besonders Menschen, die schon vorher seelisch gelitten hatten, sind betroffen.
Jay aus dem US-Bundesstaat Montana ist eine 33-jährige gesunde Mutter. Als sie vor zehn Jahren eine seltene Hormonkrankheit bekam, schwand ihr Lebensmut. Zweimal habe sie damals versucht, sich das Leben zu nehmen, erzählt die junge Frau. Mit der Pandemie kamen ihre Suizidgedanken plötzlich wieder zurück. Als sie plötzlich Covid-19 Symptome zeigte, hatte sie Angst um ihre Existenz, um ihre Familie und vor allem Angst um ihre eigene Gesundheit.
"Es gab nur einen Ort, an dem ich mich testen lassen konnte. Ich wusste aber nicht, ob sie mich dran nehmen, ich habe mich wirklich krank gefühlt und sehr gestresst. Und dann sind plötzlich diese Suizidgedanken wiedergekommen", erzählt Jay.
Diese Gefühle der Verzweiflung und Ohnmacht haben viele Amerikaner in diesen Wochen. In etlichen Bundesstaaten herrscht seit Mitte März Ausgangssperre. Die Massenarbeitslosigkeit hat ein gigantisches Rekordhoch erreicht. Dazu kommen Unsicherheit und Angst vor dem, was noch passieren wird.
US-Wissenschaftler warnen, dass in den nächsten Jahren bis zu 75.000 Amerikaner zusätzlich entweder durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder durch Suizid ums Leben kommen werden. Jack Westfall, Direktor des Robert Graham Center in Washington, hat an dieser Studie des Well Being Trust mitgearbeitet.
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https://www.tagesschau.de/ausland/usa-corona-psyche-101.html
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