Milliardenschwere Einkaufstour
Wie Deutschland die Corona-Pandemie verschlief
Mitten in der Corona-Pandemie ist der Bund auf milliardenschwere Einkaufstour gegangen. Überall in Deutschland fehlte Schutzausrüstung. Doch niemand will dafür verantwortlich sein.
Als sich das Coronavirus in Deutschland verbreitet, muss plötzlich alles ganz schnell gehen: Masken, Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel müssen her, überall in Deutschland fehlen sie. Krankenhäuser und Pflegeheime schlagen Alarm, manche Arztpraxen schließen ganz den Betrieb. In der Not wenden sich Träger und Verbände an den Staat. Was war schiefgelaufen, dass das Bundesgesundheitsministerium mehr als vier Wochen nach dem ersten positiven Corona-Test plötzlich eilig und zunächst wenig erfolgreich auf Einkaufstour gehen musste?
Das ganze Ausmaß der Versorgungslücke in Deutschland zu diesem Zeitpunkt ist nun erstmals an Zahlen abzulesen, die t-online.de exklusiv vorliegen. Presseanfragen dazu hatte das Bundesgesundheitsministerium nicht beantwortet, erst mit Anträgen nach dem Informationsfreiheitsgesetz an sechs Bundesministerien und -behörden liegt nun vor, welchen Fehlbedarf der Bund plötzlich sah.
Die Amtshilfeersuchen des Gesundheitsministeriums unter anderem an das Verteidigungsministerium listen auf, was eilig beschafft werden sollte:
50 Mio. FFP2-Masken
25 Mio. FFP3-Masken
3 Mio. Schutzbrillen
1,25 Mio. Ganzkörperschutzanzüge
200 Mio. OP-Masken
700 Mio. Paar Einmalhandschuhe
9 Mio. Schutzkittel
5 Mio. Dosen Chloroquin
Eigentlich hätten die bestehenden Pandemiepläne, die Handreichungen und Empfehlungen für die Betriebe zur Vorsorge verhindern sollen, dass Deutschland inmitten der Pandemie auf eine milliardenschwere Einkaufstour gehen musste.
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https://www.t-online.de/nachrichten/deut...verschlief.html
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