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„Palast der Miserablen“: Wie überlebt man in einer Diktatur?

#1 von Sirius , 05.06.2020 17:36

„Palast der Miserablen“: Wie überlebt man in einer Diktatur?

Abbas Khider erzählt in „Palast der Miserablen“ nicht nur eine Familiengeschichte, sondern geht auch der Frage nach, wie Literaten sich in repressiven Regimen verhalten sollen.
Auch wenn Abbas Khider seinem Text ein Zitat aus dem Gilgamesch-Epos voranstellt, ist es eine Hiobsgeschichte, die sein Roman „Palast der Miserablen“ erzählt. Die Familie von Shams Hussein wird allerdings nicht von Gott geprüft, sondern vom Staat, verkörpert in einer Person: Saddam Hussein.

Die Husseins leben in bescheidenen Verhältnissen im Süden des Irak. Der Icherzähler wird ein Jahr, bevor der Krieg zwischen dem Irak und dem Iran ausbricht, geboren. Sein Vater ist Soldat. Obwohl die Front nahe ist, ist der Krieg selten spürbar. Auch der Vater ist nicht im Kriegseinsatz, sondern schmuggelt Waffen aus Kuwait. Nach dem Ende des Krieges erlebt das Dorf eine friedliche Zeit. Sie währt allerdings nur ein paar Jahre, bis Saddam Hussein in Kuwait einmarschiert und den Krieg mit Amerika herausfordert. Die „Mutter aller Schlachten“ wird zur Tragödie für die Menschen in der Region. Shams' Vater muss an die Front, wird verwundet, kehrt aber zurück. Und will nie mehr in den Krieg ziehen. Die Familie flieht nach Bagdad.

Sie kommt bei Verwandten unter, die in Saddam City wohnen, einer Satellitenstadt, in der der Müll auf den Straßen liegt. Die Familie wohnt in einer Wohnung, zu acht in zwei Zimmern. Hier gibt es zum ersten Mal Fernsehen, was Shams begeistert. Aber nach Wochen ist klar: Die Husseins müssen etwas Eigenes finden. Doch es gibt keine Wohnung. Jedenfalls keine, die sie sich leisten könnten. Sie müssen ins Blechviertel, eine Wellblechhüttensiedlung außerhalb der Stadt, in der es noch mehr Müll, aber keine Straßen, keinen Strom, kein Wasser in den Häusern gibt. Die Husseins bauen sich eine Hütte aus altem Blech, Schutt, Plastiksäcken. Trotz ihres stetigen Abstiegs bleiben sie optimistisch, glauben daran, dass sich ihre Situation bessern wird, geben nicht auf.

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https://www.diepresse.com/5817562/palast...-einer-diktatur


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