Andere entwickeln sofort einen Ablaufplan, kaum dass der Wecker klingelt. Das war mir auch mal so. (Damals gab es noch keine Weckapp mit Schlummerfunktion. Den Sinn hinter einer Schlummerfunktion hatte ich eh nie verstanden. Warum soll ich mir das Ganze, unangenehm wie es nun mal ist, gleich zwei-drei Mal hintereinander antun?). Selbst ich schleppte mal so einen Organizer mit mir herum, stilvoll in einem Diplomatenköfferchen untergebracht. Mit Zahlenschloss! Wie kam ich mir denn dabei vor? Ein Schmierenkomödiant in der Welt dieser Erfolgreichen? Ich weiß es nicht mehr. Vielleicht wollte ich nur meine Mutter glücklicher machen – Mütter sind ja an vielem Schuld.
Voller Vorfreude erstellte ich eine NotToDoListe:
(7.00 Uhr) Unbedingt mein Handy nicht einschalten.
(Den Rest des Tages) Auf jeden Fall keine Reparaturarbeiten am Rechner vornehmen.
(Zwischendurch) Definitiv nicht mal ein halbes Fenster putzen.
(Falls ich etwas Zeit abknapsen kann, zwischen dem Zwischendurch) Endgültig keinen Gassenhauer: 'Sum, ego sum' erschaffen.
(Wegen dem narrativen Sinn. Also als notorisch- running Gag!) Bloß keinen Text schreiben!
(Die ganze Zeit über) Nicht die Frau meines Lebens suchen.
(In den Pausen) Nicht auf die Schnelle etwas über Entschleunigung lesen. Und heute ganz besonders nicht.
(Grundsätzlich) Keinen Kursus „Deutche Graameratik vuer Anfänker“ belegen.
Tja, da bleibt nun mal keine Minute mehr übrig, mich den kulturell wertvollen Dingen des Seins hinzugeben. Mir ist bestimmt etwas Quantenhaftes zugestoßen: Entweder fühle ich mich wohl, oder kümmere mich gerade darum. Beides gleichzeitig geht nicht.
Also warte ich ungeduldig auf die Lange Weile, denn nur dann, wenn mir nichts mehr einfällt greife ich zur Tastatur um diese Zen-Buddha-Konfuzion zu teilen. Mit Euch! Wegen Ödnis. Aus diesem modderig-chaotischen Miasma heraus, welches ich, die Krone der Erschöpfung, um mich herum so zwingend verbreite, wie Buk (MögeErImEwigenKomaRuhen) einen Haufen leerer Bierflaschen neben der Schreibmaschine.
Gestern machte ich den Fehler, hier wenigstens das Gröbste zu entsorgen. Prompt waren die Fahrradschlüssel futsch. Den Perso fand ich wieder. Leider. Nun weiß ich erneut, wie ich heiße: Dorothea Lickefett.
Ach, das ist gar nicht meiner? Den hat hier wer liegen lassen. Hmm … Vermutlich eine Frau …
Redigieren verhüte ich auch.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Du bleibst also in der Spur – und damit auch alles klappt, fertigst du Listen an, damit du auch nicht vergisst, was du nicht machen willst.
Das finde ich toll, wenn jemand sich zu helfen weiß, wenn er aus dem Stress gar nicht mehr herauskommt. Mit den Listen selbst bist du sicher vollkommen ausgelastet, zumal ja auch ständig jemand aufschlägt, der erwartet, dass man aufsteht. Ich kenne diese Terroristen, die einen keinen ruhigen Monat gönnen. Wie soll man da in Ruhe weiteratmen?
Du musst nur dafür sorgen, dass man auch merkt, wenn du mal aus Versehen umfällst.
Ansonsten bin ich ganz auf deiner Seite, du darfst dich nur nicht kaputt machen.
Und dein göttlicher Humor bleibt dir ja offensichtlich erhalten.
Sirius
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