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Verzweiflung

#1 von Sirius , 25.09.2020 17:31

Verzweiflung

Du liegst schlaflos die Nacht durch -
Und du entdeckst erstaunlich, wie lang die Nacht ist.

Du schläfst tatenlos den Tag durch -
Und du entdeckst erstaunlich, wie langweilig der Tag ist.

Du wirfst dein Lieblingsbuch aus dem Zimmer -
Und du entdeckst erstaunlich, wie leer dein Zimmer ist.

Du versuchst an nichts zu denken um dich zu beschützen -
Und du entdeckst erstaunlich, wie arm deine Seele ist.

Du entfernst dich von Liebsten und Freunden um frei zu sein -
Und entdeckst erstaunlich, wie sinnlos dein Leben ist.

Maria Sagert


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Sirius
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RE: Verzweiflung

#2 von Karl Ludwig , 26.09.2020 12:30

In welcher Reihenfolge treten die Symptome auf? Erst die Entdeckung einer armen Seele, dann die Verzweifelung? Oder umgekehrt? Wenn man wie ich annimmt, dass das Leben Selbstzweck ist, zufällig im Universum verteilt, könnte man von einer Ko-Existenz bei dieser inneren Nabelschau ausgehen.

Na gut. Erst die analytische Selbstkritik, dann die ... nee, so geht es nicht. Nach welchen Kriterien denn? Man sollte auch zu sich selber ein wenig gnädig sein, so als poetische Seele, wenn die Welt trotz deines Einwandes dennoch viel zu wenig für Dich tut.

Ich entdecke auch viel Erstaunliches. Ich weiß nur nicht, worüber man heutzutage noch fröhlich sein darf.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

Karl Ludwig  
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