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Chor der „Empathen“

#1 von Dilemmaemma , 25.11.2020 16:01

Was ich in der Ellbogenwelt
auch immer denke oder tu ...
Wer heute meinen Rücken freihält,
dem kehre ich den Rücken zu.

Es ist, wie‘s ist! Mir tut es leid,
dass leider mir nichts leid tut.
So sind die Menschen dieser Zeit.
Sie sind nicht böse und nicht gut.

Es ist, wie‘s ist. Wer sich beklagt,
der hört sich allzu gerne reden.
Wer ehrlich wäre, ehrlich gesagt,
der würde wohl aufgeben!

Was ich in der Ellbogenwelt
auch immer tu und denke...
Der Regen, der vom Himmel fällt,
wäscht keines Menschen Hände.

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RE: Chor der „Empathen“

#2 von weegee , 25.11.2020 21:00

Zitat von Dilemmaemma im Beitrag #1
So sind die Menschen dieser Zeit.
Sie sind nicht böse und nicht gut.

...da hast du etwas sehr richtig erkannt. Sie sind grau. Aber wenn es ihnen nützt, werden sie böse oder gut. Je nachdem...wie es ihnen nützt. Natur- und Umweltschutz funktioniert, wenn sich damit Geld verdienen lässt. Also muss man es so hinbiegen, das Resultat ist dasselbe, als wenn sie es aus Idealismus täten.

Ich fürchte, der Reim DENKE - HÄNDE hinkt und geht am Krückstock.

LG, immer weiter schreiben, immer weiter!

Jörn


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RE: Chor der „Empathen“

#3 von Sirius , 25.11.2020 23:55

Ein wenig widersprüchlich sind die Widersprüche schon, die ein häufiges Stilmittel in Gedichten sind, wie hier:

Wer heute meinen Rücken freihält,
dem kehre ich den Rücken zu.


..aber sonst finde ich das Gedicht ganz in Ordnung. Gut, dass die "Empathen" in Anführungsstrichen gesetzt sind.
Du traust dich auch mal aus der Kurzlyrik heraus, das finde ich sehr positiv.
Wie weegee schon sagt: Einfach mit Mut und Selbstbewusstsein weitermachen.

Liebe Grüße

Sirius


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RE: Chor der „Empathen“

#4 von Dilemmaemma , 26.11.2020 17:07

Ich habe mich über eure Kommentare gefreut. Vielen Dank!

Ja. Die Menschen nutzen sich gegenseitig aus und wer mir den Rücken freihält, dem kehre ich den Rücken zu, da ich ihn nur ausnutzen will und wer noch all diese Dinge beklagt, ist ein eitler Schwätzer, der vom Klang seiner Stimme eingelullt ist.

Es ist schwierig etwas zu tun, ohne gleich in eine Rolle gedrängt zu werden, und wirklich etwas zu bewirken.

Es ist komplex. Mir geht viel durch den Kopf. Der Reim „DENKE - HÄNDE“ ist hinfällig. Das stimmt.

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RE: Chor der „Empathen“

#5 von Sirius , 26.11.2020 17:26

Schön erklärt, Dilemmaemma!

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RE: Chor der „Empathen“

#6 von weegee , 26.11.2020 23:29

Jaaaa - und die Nächstenliebe ist keine Erfindung des Christentums, sondern die hat die Evolution in unsere Mitochondrien eingemeißelt: Helfe ich dir in der Not, so hilfst du mir in meiner. Ernüchternd, so gar nicht wie Eichendorff, Liebe ist es trotzdem.

Jörn


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RE: Chor der „Empathen“

#7 von Dilemmaemma , 11.12.2020 13:25

Hallo!
Man könnte die zwei Zeilen ändern und schreiben: Wer alle Fäden in der Hand hält / bekommt auch noch Geschenke.
Liebe Grüße!

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