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Wie schrecklich Reisen sind: Andreas Maiers Roman „Die Städte“

#1 von Sirius , 09.04.2021 16:51

Andreas Maiers Trostbuch zur Zeit
Wie schrecklich Reisen sind: Andreas Maiers Roman „Die Städte“. 
GERRIT BARTELS

Die Welt wird größer, zumindest die von Andreas Maier. Vor über einem Jahrzehnt begann der Frankfurter Schriftsteller mit „Das Zimmer“ seinen auf elf Bände angelegten autobiografischen Romanzyklus mit dem übergeordneten Titel „Ortsumgehung“, der infolge die Perspektive seines Ichs, seines erst kindlichen, dann jugendlichen Alter Egos stets weiter werden ließ, von „Die Straße“ über „Der Kreis“ bis hin zu „Die Universität“ und „Die Familie“.
Jetzt ist der achte Teil erschienen, er heißt „Die Städte“, und Maier erzählt darin, wie er, der „Problem-Andreas“ von einst, die Welt außerhalb Bad Nauheims, Friedbergs, der Wetterau und Frankfurt kennenlernt. Andreas Maier geht auf Reisen

Das beginnt damit, schließlich ist das Erinnern in diesem Romanprojekt oberstes Gebot, dass Maiers Ich-Erzähler als Kind mit seinen Eltern die alljährliche Urlaubsfahrt mit dem Auto nach Südtirol machen muss, in ein Örtchen nicht weit von Brixen.

Mitten in der Nacht geht es los, damit die Warterei am Brenner-Grenzübergang nicht allzu lang wird, zu dritt die Kinder auf der Rückbank. Nur gut, dass es Schinkenbrote und „Asterix“-Hefte gibt, sonst wäre diese Fahrt nicht auszuhalten.

Einmal angekommen, scheint sich dem Jungen der Sinn dieses sogenannten Urlaubs nicht zu erschließen; das Auto wird zum „zentralen Instrument der Leidensermöglichung“. Es folgt eine Auflistung der Urlaubstage, mit exakter Angabe der im Auto verbrachten Minuten oder Stunden.
So gehen sie weiter, die Leiden des jungen M.: in Athen, ein letztes Mal noch mit den Eltern, auf einer Tramptour mit einem Freund nach Biarritz, im italienischen Oulx, einem Skiort nicht weit von Turin, mit einer Freundin, die ihm ihre Urlaubsfotos aus Bangkok zeigt. Es endet in Weimar, wo sich die Touristen vor dem Goethehaus am Frauenplan auf die Füße treten.

Weiterlesen:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/war-s...t/27024642.html


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Sirius
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