UNIONSFRAKTIONSCHEF
Brinkhaus erwägt Ausschluss von Impfverweigerern aus sensiblen Berufen
Der Druck auf impfunwillige Beschäftigte in der Pflege und im Erziehungsbereich wächst. Unionsfraktionchef Brinkhaus überlegt, sie in anderen Bereichen einzusetzen.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen nimmt der Druck auf impfunwillige Beschäftigte im Erziehungsbereich und in der Pflege zu. Auf die Frage, ob man nach der Bundestagswahl über eine Impfpflicht reden müsse, sagte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus dem Spiegel: „Wir haben uns immer dagegen ausgesprochen. Aber wir müssen uns die sensitiven Bereiche ansehen. Wenn sich jemand Sorgen macht, weil sich eine Kita-Erzieherin nicht impfen lässt, nehme ich das sehr ernst.“
Brinkhaus plädierte nicht für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, wie sie in den vergangenen Monaten mehrfach etwa für Lehrer, Erzieher, Ärzte und Pflegekräfte diskutiert worden war. „Ich kann niemanden zwingen, sich impfen zu lassen“, sagte er. Offenbar kann er sich aber vorstellen, sie von ihrem Tätigkeitsfeld auszuschließen: Wenn in der Hochansteckungsphase im Herbst ungeimpfte Menschen in sensitiven Bereichen arbeiteten, „sollte man sie vielleicht woanders einsetzen“, so Brinkhaus.
Offen ist, wie hoch die Impfquoten in solch sensiblen Bereichen aktuell sind. Das Robert-Koch-Institut erhebt zwar über Befragungen regelmäßig Daten zu den Impfquoten und der Impfbereitschaft. Die jüngsten, nach Berufsgruppen aufgeschlüsselten Ergebnisse stammen allerdings aus einer Erhebungswelle, für die zwischen Mitte Mai und Anfang Juni rund 3000 Erwachsene befragt wurden. Damals waren jeweils 84 Prozent der Lehrer und Erzieher sowie des medizinischen Personal mindestens einmal geimpft. Inzwischen könnten die Quote noch einmal höher sein – Daten dazu gibt es aber nicht.
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