Original:

Komm in den totgesagten park

Komm in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade.
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade.

Dort nimm das tiefe gelb, das weiche grau
Von birken und von buchs, der wind ist lau.
Die späten rosen welkten noch nicht ganz.
Erlese küsse sie und flicht den kranz.

Vergiss auch diese letzten astern nicht.
Den purpur um die ranken wilder reben
Und auch was übrig blieb von grünem leben
Verwinde leicht im herbstlichen gesicht.

Stefan George

und Fälschung:

Komm, schließ das traumverlorne aug

Komm, schließ das traumverlorne aug und schau:
Das letzte jahr schlug eine tiefe kerbe.
Lass dich nicht blenden von der augen blau,
Der faltenreichtum ist des herbstes erbe.

Doch sieh nur richtig hin, ja, schau genau!
Zeigt sich das haar auch weiß, zeigt es sich grau,
Die späte rose welkte noch nicht ganz,
Inmitten tiefen blaus, da wohnt ein glanz.

Verlischt der lippen kleines lächeln nicht,
Das rosa auf den wangen voller leben
Und liebend herzens wundersames beben,
Verwinde leicht dein herbstliches gesicht.

scrabblix

Das ist wundervoll, Lotte, ich bin ganz begeistert! Das ist, wodurch die Lyrik lebt. Beeindruckend!

Sirius

Dich begeistert zu haben, Sirius, begeistert mich. Lieben Dank dir!

Liebe Lottegrüße

Das geht sehr zu Herzen, liebe Lotte. Zart, romantisch und beeindruckend!

Hab ich gern gelesen und mich daran erfreut.

Lieben Gruß, Leo

So erfreuen wir uns beide, Leo. Du dich an meinen Versen, ich mich an deinem Kommentar. :-)

Herzlichen Dank dir!

Liebe Lottegrüße