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So überwachen Chefs eure Produktivität am Arbeitsplatz

#1 von Sirius , 28.09.2021 16:54

Microsoft 365

So überwachen Chefs eure Produktivität am Arbeitsplatz

Der Markt für Kontrollsoftware boomt. So bietet der Riesenkonzern Microsoft eine Produktivitätsbewertung für Unternehmen an, für die Microsoft eine Menge Daten sammelt. Kritiker:innen bezeichnen diesen Service als ein „Instrument zur Arbeitsplatzüberwachung“.

Ganz nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ nutzen einige Firmen Software, um ihre Mitarbeiter:innen zu überwachen. So steht der Riesenkonzern Amazon schon lange für seine drastischen Überwachungsmaßnahmen in der Kritik. Doch nicht nur bei Amazon, sondern auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland boomt die Beschäftigtenüberwachung. Der US-Konzern Microsoft liefert mit dem sogenannten „Productivity Score“ (Produktivitätsbewertung) ein besonders umfangreiches und einschneidendes Produkt. 
Während der Hersteller behauptet, er würde die Dienstleistung einsetzen, um die digitale Transformation zu beschleunigen, sehen Aktivist:innen und Gewerkschaften darin einen möglichen Verstoß gegen das Recht aus Privatsphäre.

Die Produktivitätsbewertung ist ein Softwareprogramm für kleine und mittelständische Unternehmen, die das Microsoft-Abonnement „Office 365“ oder „Microsoft 365“ nutzen. Beide Angebote sind web- und cloudbasiert und beinhalten wichtige Büro-Produkte, etwa das Schreibprogramm Word, die Präsentationssoftware PowerPoint und der E-Mail-Dienst Outlook. Microsoft wirbt damit, alle Anwendungen in „einer kostengünstigen Lösung“ anzubieten, was die digitale Zusammenarbeit der Beschäftigten produktiver gestalten solle. Seit Oktober 2020 ist die Produktivitätsbewertung weltweit verfügbar, um die angepriesene Effizienz messen zu können.

Die neue Dienstleistung berechnet den Produktivitätswert eines Kunden-Unternehmens anhand ihrer Abonnement-Nutzung. Dazu misst Microsoft zwei verschiedene Bereiche, nämlich die Beschäftigtenerfahrung und die Technologieerfahrung der Unternehmen. Ersterer untersucht, wie die Angestellten mit den verschiedenen Microsoft-Produkten zusammenarbeiten, etwa ob sie in der Cloud Dokumente freigeben, was laut Microsoft effizienter sei als diese per Mail zu verschicken. Die Technologieerfahrung bewertet die Hardware und Software des Unternehmens, beispielsweise die App-Integrität, also ob Microsoft-Apps auf den Endgeräten installiert sind. Microsoft stellt klar: „Ihre Organisation hängt von zuverlässigen und leistungsfähigen Technologien wie auch von der effizienten Nutzung von Microsoft 365 ab.“  

Dazu sammelt das Programm Daten von den Microsoft-Produkten Skype, Microsoft Teams, OneNote, Word, Excel, PowerPoint und einigen mehr. Die erhobenen Daten werden in acht Kategorien bewertet, etwa der Kategorie Teamarbeit oder Besprechungen, und können dabei maximal 800 Punkte erreichen. Die Punktezahl ist dann der Wert für die Produktivität des Unternehmens. Das Ergebnis kann der Betrieb anschließend mit sogenannten „Peer-Benchmarks“ vergleichen. Das ist ein Durchschnitt aus den Ergebnissen von vergleichbaren Unternehmen. Der Produktivitätswert und der Vergleich mit den „Peer-Benchmarks“ soll dem Betrieb helfen die eigene Leistung zu optimieren.

Weiterlesen:

https://netzpolitik.org/2021/microsoft-3...m-arbeitsplatz/


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Sirius
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