Glühende Landschaften
Darum gefährden Solar-Investoren Natur
und Landwirtschaft in Brandenburg
Ein neuer Konflikt in der Energiewende bahnt sich an: Statt nachhaltiger Solarförderung und dezentraler Modelle entstehen Mega-Parks für Solarzellen auf Ackerflächen – vor allem im Osten. Kommunen sind überfordert, die Bundespolitik ignoriert einen schwelenden Streit um Boden, in der Bevölkerung wächst Wut. CORRECTIV hat erstmals strukturiert Daten zu geplanten Solarparks erfasst.
Die Zukunft beginnt gleich hinter Adamascheks Hof, irgendwo zwischen den Rapsfeldern und den ausgeblichenen Wiesen. Sie ist zwar noch nicht zu sehen, aber Helmut Adamaschek weiß: Er steht schon mittendrin. Aus dem Autofenster deutet er auf eine Anhöhe und sagt: „Da oben auf der Kante: Da beginnen sie bald, ihre Module aufzustellen.“
Dann gibt er Gas, das Getreide auf den Feldern steht hoch, Adamaschek zeigt nach rechts und nach links: „Diese ganze Seite sollte zugeballert werden mit Solarpaneelen. Wahnsinn, wa?“ Sein Auto schaukelt über ungepflasterte Straßen, draußen ist nichts als Land und Wolken, immer weiter, zehn Minuten lang: „Das ist alles Solar, bis runter zum Wald“, sagt Adamaschek. „Das ist eine Katastrophe bei den Bodenwerten.“
Helmut Adamaschek, Altgrüner, Gemeindevertreter in Gumtow, südliche Prignitz, rund 3.300 Einwohner, hat gegen das Projekt gekämpft und verloren: Mehr als 123 Hektar groß soll das Solarkraftwerk werden, das auf den Äckern nahe dem Dorf Döllen entsteht. Das sind mehr als 172 Fußballplätze. Adamaschek lehnt den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht ab, im Gegenteil. Nur dieses Mega-Projekt ist aus seiner Sicht ein Problem: „Es geht um die Rücksichtslosigkeit gegenüber der Landschaft und den Anwohnern.“
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https://correctiv.org/aktuelles/klimawan..._eid=7a83bdcc66
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