Wirbel um Inzidenz bei Ungeimpften
Die Corona-Inzidenz bei Ungeimpften ist in Bayern höher als bei Geimpften - aber der Wert ist nicht ganz so eindeutig wie etwa von Ministerpräsident Söder erklärt. Die FDP sieht einen Skandal, die Staatsregierung wiegelt ab. Alles Wichtige dazu hier.
Die Aufregung in Teilen der Opposition und sozialen Netzwerken ist seit dem Wochenende groß: Die Corona-Inzidenz der Ungeimpften ist in Bayern möglicherweise nicht so hoch wie angenommen - und umgekehrt die Inzidenz bei den Geimpften wohl höher als bisher angegeben. Dass eine Impfung vor schweren Verläufen schützt, bleibt davon zwar unbenommen, genau wie die gesamte bayernweite Inzidenz. Trotzdem fordert die Landtags-FDP nun ein Aussetzen der ab Mittwoch geplanten 2G-Regel in Teilen des Handels, eine sofortige Regierungserklärung sowie personelle Konsequenzen.
BR24 beantwortet die wichtigsten Fragen zu den bayerischen Inzidenzwerten bei Ungeimpften und Geimpften: Was bedeutet der aktuelle Wirbel für die Corona-Politik der Staatsregierung, den individuellen Schutz und die Aussagekraft der Inzidenz nach Impfstatus?
Was ist passiert, warum jetzt die Aufregung?
Seit einigen Tagen sorgt ein Bericht der "Welt" für Diskussionen. Darin steht, was eigentlich seit Monaten bekannt ist: Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bayern zählt positive Corona-Fälle mit unbekanntem Impfstatus zur Gruppe der Ungeimpften. Allerdings ist der Anteil dieser Fälle zuletzt deutlich gestiegen: Laut dem Bericht war etwa bei der Berechnung für den 24. November von gut 72.000 Personen, die als ungeimpft behandelt wurden, bei mehr als 57.000 der Impfstatus zunächst unbekannt.
Seit wann sind diese Fakten bekannt?
Tatsächlich wird diese Berechnung seit langem öffentlich kommuniziert, auch auf der Webseite des LGL. BR24 berichtete bereits im September und Oktober über die Schwachstellen der entsprechenden Daten. Wörtlich heißt es im damaligen Artikel: "Infizierte, für die keine Informationen zum Impfstatus vorliegen, werden bei der Berechnung des LGL als 'ungeimpft' gezählt."
Zur "Ehrenrettung" des LGL weist auch Statistik-Professor Helmut Küchenhoff von der LMU München darauf hin: Die Behörde habe transparent gemacht, dass sie die Zahlen in dieser Form auswertet.
Wie berechnet das LGL die Inzidenzen der Geimpften und Ungeimpften?
Das LGL stellt die Fallzahlen der vergangenen sieben Tage nach Impfstatus mit den Bevölkerungszahlen aus dem Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM) gegenüber. Als Geimpfte zählen nur Personen, bei denen seit dem Abschluss ihrer Impfserie (zwei Impfdosen Biontech, Moderna oder Astrazeneca oder eine Impfdosis Johnson) mindestens 14 Tage vergangen sind.
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https://www.br.de/nachrichten/bayern/wir...muessen,Sqob2QX
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