Carolin Callies: fünf sinne & nur ein besteckkasten
Carolin Callies erzählt seltsame Geschichten in ihren Gedichten: davon, wie es aussehen könnte, »kleinstlebewesen zu verschiffen«, vom »wohnen in der obstschublade«, dem »gefährlichen leben von singvögeln in den augen anderer« oder von jemandem, der »kopien vom mähen« macht. Und sie schildert vor allem, wie grotesk es ist, »innerhalb eines fleischfarbenen lappens« zu logieren. Sie beschreibt jede Pore, jedes Haar – der Körper dient ihr als »feldforschnes material«, als »geschichtenband«. Die Kunst, sagt Gottfried Benn, verdankt sich dem Körper. Carolin Callies seziert in Benn’scher Drastik und gleichzeitig in drastischer Komik die Körper, bis von der Oberfläche nichts mehr übrig bleibt. Gedichte, die dem Tod mit Klebstoff und Pflastern begegnen, um festzustellen: »wenn man stürbe & man stürbe nie«. So empfiehlt sich: »in den wunden munter bleiben«.
Rezensionen
»Ein fulminantes Lyrik-Debüt (...), eine neue poetische Stimme, die eine sehr sinnliche, burleske, auch mit Obszönitäten kokettierende Poesie des Körpers entwickelt hat.«
Michael Braun, Neue Zürcher Zeitung
»Poesie von berückender Innigkeit, formalem Raffinement und enormer Bildkraft.«
Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag
»Es macht großen Spaß diese Gedichte zu lesen und sie dann auch zu interpretieren. (...) Eine große Empfehlung für alle, die sprachversessen sind.«
Maike Albath, SWR2
»Carolin Callies schreibt das wichtigste lyrische Debüt der Saison.«
Richard Kämmerlings, Literarische Welt
»Ein ganz erstaunliches Debüt, extrem mutig … Das Hohelied Salomos unter anderen Vorzeichen.«
Insa Wilke, Deutschlandfunk
»In jedem Fall fühlt man sich im ersten Kapitel dieses Buches an die sehr krasse, kühle Drastik des jungen Gottfried Benn erinnert.«
Michael Braun, Deutschlandfunk
»Geschrieben in einer exzessiven und frechen Sprache, mit viel Witz und Experimentierfreude.«
Alexandru Bulucz, Signaturen
»Verstörend locker über alle düsteren Rätsel hinweg.«
Ruth Bender, Kieler Nachrichten
»Sie bietet einem Zeitgeist die Stirn, der den Tod als kontrollierbares Ereignis betrachten möchte und (...) verschleiert, dass nicht alles kommunizierbar und lösbar ist.«
Insa Wilke, Deutschlandradio
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