Letzte Meldung
X

An alle neu registrierten Benutzer!

Wir achten hier auf den Datenschutz. Insbesondere auf die Privatsphäre unserer Mitglieder. Wer sich nur anmeldet, um am "Küchentisch" mitzulesen oder nur Mitgliederlisten einsehen will, wer nur Spam posten möchte und nicht auf meine PNs reagiert, den lösche ich wieder.

Flüsterlied (1936)

#1 von Sirius , 23.08.2022 16:08

Flüsterlied (1936)

Fritz Brügel

Man sieht uns nicht,
man kennt uns nicht,
wir tragen keine Zeichen.
Die List des Feinds verbrennt uns nicht,
Er kann uns nicht erreichen.

Man fängt uns nicht,
man hört uns nicht,
wir leben nicht im Hellen
Der Hass des Feinds zerstört uns nicht
das Netz der stummen Zellen.

Wir spinnen unsre Fäden fort,
das Netz wird immer dichter.
Von Stadt zu Stadt,
von Ort zu Ort,
trotz Henker, Kerker, Richter.

Wir sind wie Atem, Luft und Wind,
der Feind kann uns nicht greifen.
Er starrt sich seine Augen blind
und fühlt nur, dass wir reifen.

Die heut im Grau des Dämmerlichts
die schmalen Wege graben:
Sie haben nichts, sie haben nichts,
sie werden alles haben.


Reset the World!

 
Sirius
Beiträge: 27.015
Registriert am: 02.11.2015


RE: Flüsterlied (1936)

#2 von weegee , 23.08.2022 19:38

Da ich zur Zeit DAS SIEBTE KREUZ von Anna Seghers verschlinge, beziehe ich das Gedicht voll und ganz auf die Verfolgung und Internierung und Ermordung der letzten kommunistischen / linken Zellen im faschistischen Deutschland. Es könnte auch ein Kampflied sein der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg.

Das Gedicht läuft einem kalt den Rücken rauf und runter. Mit dem Wissen von heute.

Jörn


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
weegee
Beiträge: 2.531
Registriert am: 20.12.2016


   

Versuch es
Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt!

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz