Paypal gibt sich das Recht, Kunden die Konten zu plündern und zu zensieren
Anfang Oktober hatte der marktbehererschende Internet-Bezahldienst Paypal angekündigt, ab November 2.500 Dollar von den Konten von Kunden einzuziehen, die Desinformation verbreiten. Nach heftigen Kundenreaktionen hieß es, dass eine entsprechende Ankündigung irrtümlich erfolgt sei und man so etwas nicht beabs
ichtige. Nun heißt es in den sozialen Medien, dass die Klausel dennoch heimlich in die Geschäftsbedingungen eingefügt worden sei. Was ist da los?
Anfang Oktober brauste ein Sturm durch die sozialen Medien, weil Paypal an seine Geschäftskunden E-Mails verschickte, wonach ab 3. November die Acceptable Use Policy (AUP; Nutzungsrichtlinie) erweitert würde, unter anderem um das Verbot „Botschaften, Inhalte oder Materialien zu schicken, zu posten oder zu veröffentlichen, die Desinformation fördern“.
Zuwiderhandlungen würden dann als Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen gelten und Paypal könne dann pro Verstoß 2.500 Dollar vom Nutzerkonto einziehen. Es gab einen Sturm der Entrüstung, unter anderem von Elon Musk und vom früheren PayPal Präsidenten David Marcu, der twitterte: „Ein privates Unternehmen darf Dir Dein Geld wegnehmen, wenn du etwas sagst, was ihm nicht gefällt. Wahnsinn.“
Daraufhin machte Paypal am 9. Oktober einen scheinbaren Rückzieher und verlautbarte:
„Kürzlich wurde versehentlich ein AUP-Hinweis veröffentlicht, der falsche Informationen enthielt. PayPal verhängt keine Bußgelder für Fehlinformationen und es war nie beabsichtigt, diese Formulierung in unsere Richtlinie aufzunehmen. Unsere Teams arbeiten daran, unsere Richtlinienseiten zu korrigieren. Wir entschuldigen uns für die Verwirrung, die dadurch entstanden ist.“
Im Zuge dieser Aktion verlor Paypal viele Kunden und einiges an Börsenwert.
Doch nun meinen reichweitenstarke Kommentatoren, festgestellt zu haben, dass Paypal die angeblich zurückgenommene Neuerung heimlich doch eingeführt hat. Sie verweisen auf die aktuellen Geschäftsbedingungen des Unternehmens, wo tatsächlich das Recht von Paypal festgeschrieben steht, pro mutmaßlicher Verletzung der Nutzungsbedingungen 2.500 Dollar oder den Gegenwert in nationaler Währung von Kundenkonten einzuziehen. Sie verweisen auch auf eine Nutzungsrichtlinie, wonach es nicht erlaubt ist, in Zusammenhang mit dem Paypal-Konto „ungenaue oder irreführende Informationen“ (Misinformation) zu verbreiten.
Andere stellen jedoch in den Kommentarspalten zu solchen Beiträgen fest, dass dieses Recht für Papypal und diese Richtlinie nicht neu seien, sondern schon lange in den Geschäftsbedingungen stünden. Das würde die Änderungs-Ankündigung Paypals und die Ankündigung der Rücknahme unnötig oder irreführend erscheinen lassen.
Weiterlesen:
https://norberthaering.de/news/paypal-2500-dollar/
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