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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#1 von BABS the SPECIAL ONE , 18.03.2016 15:37

Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

Neunzehnhundertzweiundsiebzig, welch ein wundervolles Jahr
Dreiunddreißig alt geworden, schulterlanges blondes Haar
Dies ereignisreiche Jahr, als mein schönstes auserkoren
Den Pilotenschein erworben und den Ehemann verloren
Mocht ihn eh nicht so besonders, hat nach Höherem gedrängt
Sich mi´m Gürtel seiner Hose, an der Heizung aufgehängt
Bin ich ehrlich, hat mich alles nicht besonders aufgeregt
Nach zwei Tagen war die Sache zu den Akten abgelegt
Das Vermögen durch die Erbschaft, unabhängig noch dazu
Und so plante ich mein Leben, überlegt in aller Ruh
Mir der Hilfe meines Freundes, einem wirklich tollen Mann
Fällten wir nun die Entscheidung, für ne Cessna irgendwann
Die wir kauften und den Flieger, dann in Braunschweig stationierten
Und fast täglich geile Flüge, über Deutschland absolvierten
Gegen Ende dieses Jahres, wurd zum Ehemann mein Engel
Habe nie den Schritt bereut, er ist heute noch mein Bengel
So kann ich letztendlich sagen, Zweiundsiebzig du warst toll
Einzigartig, unvergessen und so überraschungsvoll


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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#2 von Sirius , 18.03.2016 20:26

72 hatte ich auch lange blonde Haare, unsere wohl einzige Gemeinsamkeit zu jener Zeit.
Leider war in meinem Umfeld nur eine einzige vermögende Dame, und die wollte sich partout nicht aufhängen.
Du musst zugeben, liebe Babs, Du hast Glück und Kaltschnäuzigkeit gehabt, von den Titten mal abgesehen. Und du bist clever, hast Humor und bestimmt eine hormonelle Begeisterungsfähigkeit.
Und du bist entwaffnend ehrlich, das muss man aus der Ferne am meisten schätzen.
Ich wünsche dir noch ganz, ganz viele Jahre.

Sirius


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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#3 von Seeräuber-Jenny , 19.03.2016 00:13

Neunzehnhundertzweiundsiebzig war ein wirklich tolles Jahr,
für mich auch, denn ich war Siebzehn, doch für dich war’s wunderbar!
Wirst bestimmt auch einmal Hundert wie die Elly Beinhorn sein
und noch immer frisch und munter und verliebt ins Engelein.
Wenn ich dann im Strandbad liege und schau zu den Wolken hin,
seh ich eine Cessna fliegen mit ner alten Oma drin.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny


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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#4 von scrabblix , 19.03.2016 00:21

Wenn du ihn noch heute deinen (B)Engel nennst, meine Liebe, war es ein tolles Jahr!

Allerliebste Lottegrüße


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#5 von BABS the SPECIAL ONE , 19.03.2016 10:44

Ich bedanke mich für die netten Kommentare. Ob 100-jährig erstrebenswert ist, Petra? Ich lass mich überraschen. Und, Sirius, ich kann mich gar nicht erinnern, Dich schon einmal mit meinen Titten konfrontiert zu haben.
Ja, liebe scrabbs, mein Bengel und ich hoffen, die goldne Hochzeit noch zu erleben.
Und auf die angesprochene Ehrlichkeit von Sirius:

Meine Wahrheit kann keiner ertragen
Bedrückend ist diese Ehrlichkeit
Ich stoß bei den Meisten auf Unbehagen
Ich bin nicht für Kompromisse bereit

Ganz automatisch bewegt sich mein Mund
Seh ich einen Blinden mit seinem Stock
Ich sag, wie wärs mit nem Blindenhund
Den zahlt doch die Kasse, Du alter Schmock

Kommt Jemand mir mit Rollator entgegen
Dann sag ich: na? ziemlich schlecht mit dem Krauchen
In drei Monaten kannst Dich nicht mehr bewegen
Dann wirste wohl ´n Rollstuhl brauchen

Einer potthässlichen Frau sprach ich ins Gesicht
Ganz ehrlich, ich hab nicht gelacht
Mit dem Gesicht scheut man doch´s Tageslicht
Rat mal, wozu man die Nächte gemacht

So läuft das bei mir, tagein und tagaus
Ich spreche das aus was ich denk
Meine Ehrlichkeit die muss einfach raus
Ich zweifle langsam, ist das ein Geschenk?


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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#6 von Seeräuber-Jenny , 19.03.2016 12:12

Ob es erstrebenswert ist, 100 zu werden? Kommt drauf an. Nimm dir ein Beispiel am ollen gun, der 94 wurde - und Frauen werden ja in der Regel älter als Männer) Mit dem Laufen ging's zwar bei Günter nicht mehr so, aber wozu ist ein Rollator da. Als die Augen nicht mehr so mitmachten, kam halt Riesenflachbildfernseher ins Haus. Geistig jedoch war unser gun voll da, hat noch Unmengen Vierzeiler gedichtet, alles vertont und in seinem Youtube-Kanal veröffentlicht.

Kein Blatt vor den Mund zu nehmen und die kleinen Respektlosigkeiten in Reime fassen zu können ist eine Gabe, über die nicht jeder verfügt. Gerade in der heutigen Zeit ist es sehr wichtig, dem Wahnsinn die Stirn zu bieten. Klar fühlt sich der Eine oder die Andere mal vor den Kopf gestoßen, doch davon solltest du dich nicht beirren lassen. Mach einfach weiter so!

Lieben Gruß
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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#7 von BABS the SPECIAL ONE , 19.03.2016 13:38

Der olle Gun war ein Filou
Schrieb mir ne mail, darin stand: Du
Musst eines dringend von mir wissen
Mein Teil kann mehr, als nur noch pissen
Besuch mich doch bei mir zu Haus
Dann lassen wir die Säue raus

Ich hab geschrieben, wenn er 95 ist, komm ich zum Geburtstag. Tja, er hat mit 94 die Grätsche gemacht. Pech für ihn, Glück für mich.


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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#8 von Seeräuber-Jenny , 19.03.2016 16:11

Du weißt ja, unser oller gun
war mit der Klappe stets voran.
Weil er sich nicht blamieren wollt,
hat er sich vorher schnell getrollt.

Ich habe ihm bei den Vorbereitungen zu seinem 90. geholfen. Als er wollte, dass ich ein Servierschürzchen und ein Häubchen trage, habe ich ihm allerdings den Vogel gezeigt. Die Feier war dann sehr lustig. Es waren ein paar Dichterfreunde da, wir sangen und hörten schöne Musik. Günter, der schon lange keinen Alk mehr trank, hatte noch ein paar Flaschen Weißwein von früher da, der schon so ähnlich wie Sherry aussah und schmeckte. Danach waren wir alle blau, aber zu seinem Leidwesen haben es die Damen alle noch nach Hause geschafft.

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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#9 von BABS the SPECIAL ONE , 19.03.2016 19:30

Moment, NUR ein Servier-Schürzchen??????? Geil!!


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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#10 von Seeräuber-Jenny , 19.03.2016 20:14

Und ein Häubchen! Dass es nur das sein soll, hat er zwar nicht erwähnt, aber ich wette, es wäre in seinem Sinne gewesen.

Der Schwerenöter! Er war noch sehr lebenslustig, hatte sein eigenes Forum, fuhr manchmal zum Alex in die Spielbank, besuchte Ausstellungen, und Straßenreimer hat ihn sogar mal zum Angeln abgeholt. Nur mit der Liebe wollte es nicht mehr so recht klappen. Einmal hatte er zwar eine Verehrerin, doch als sie ihn besuchte, bekam er einen Schreck, weil sie unheimlich dick gewesen sein soll.

Er wollte mich überreden, meine Katzen im Stich zu lassen und zu ihm zu ziehen. Von Zeit zu Zeit fragte er auf dem AB nach, ob die Katzen nun endlich schlachtreif wären. Habe ihm versprochen, ihn lieber im Himmel meiner Mutter vorzustellen. Die war Jahrgang 28 und so schön wie Prinzessin Soraya.

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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#11 von Sirius , 19.03.2016 20:20

Liebe Babs, ich weiß nicht, ob es immer so richtig ist, alles offen und ehrlich zu sagen. Im Gedicht und in Geschichten macht das nichts, das ist ja auch künstlerische Freiheit. Aber ansonsten fühlt sich doch immer einer auf dem Schlips getreten.
Du siehst ja selbst, wie angepisst du bist, wenn ich ganz unangemessen deine silikonfreie Zone erwähne, nur der Provokation wegen. Sorry bitte dafür.
Und gerade im Alter haben viele Menschen ihre Tabuthemen, bei denen schon ein harmloser Scherz oft als unsensibel gilt. Du magst anders sein, weil du dich noch nicht alt fühlst, aber andere, die nicht so gut drauf und fit sind, sehen das eben anders.
Hier bei Tacheles sind wir locker drauf und wir wissen, dass alles nicht so ernst gemeint ist, schon gar nicht in gereimten Zeilen, aber du weißt, es gibt auch andere Ecken, wo man sich moralisch für etwas besser hält.
Ansonsten schließe ich mich den letzten Zeilen von Jenny an.

Sirius


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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#12 von Seeräuber-Jenny , 19.03.2016 20:38

Ich glaube, es ist die Berliner Art, alles direkt zu sagen und noch einen Witz draus zu machen. Der Berliner lästert nun mal gern. Er ist ja für sein Herz mit Schnauze bekannt. Diese Art war für mich zuerst ungewohnt, weil ich aus einer Gegend kam, wo es eher verdruckst zuging, aber ich habe sie schätzen gelernt. Da weiß man doch wenigstens, woran man ist, und man hat immer was zu lachen. Ja, denn über sich selber lachen, das kann der Berliner auch ganz gut.

Lieben Gruß
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RE: Anno Zweiundsiebzig ( autobiographisch )

#13 von BABS the SPECIAL ONE , 19.03.2016 20:40

Sirius, Du spinnst. Ich bin doch nicht angepisst, wenn Du meine silikonfreie Zone erwähnst. Im Gegenteil, ich bin erfreut, wenn sie Deiner Aufmerksamkeit nicht entgangen ist.
Allerdings haben Peter & Paul ( so nennt sie mein Mann ) bei zunehmendem Alter auch schon etwas mit der Schwerkraft zu kämpfen.


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