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Juli Zeh: Zwischen Welten

#1 von Sirius , 31.01.2023 17:09

Juli Zeh: Zwischen Welten

Juli Zeh hat ihren neuen Roman „Zwischen Welten“ mit einem Co-Autor geschrieben: Simon Urban. Die Gesellschaft, sagen sie, polarisiert sich mehr und mehr – und lassen kein Reizthema aus.

Juli Zeh hat ihren in dieser Woche erschienenen Roman, nach „Unterleuten“ und „Über Menschen“ heißt dieser „Zwischen Welten“, nicht allein geschrieben. Co-Autor ist Simon Urban, Schriftsteller, Werbetexter und Journalist; „Plan D“ und „Wie alles begann und wer dabei umkam“ heißen seine bekanntesten Romane. Und auch wenn beim Lesen nicht klar ist, wer von beiden was geschrieben hat, ob sie die Perspektiven wie Rollen verteilt oder sie sich geteilt haben, ist im Roman, in maximal übersichtlicher Gegenüberstellung und einer Art Versuchsanordnung, alles dualistisch angelegt.

Grundannahme von „Zwischen Welten“ ist die Spaltung der Gesellschaft, eine Gespaltenheit nicht in viele verschiedene widerstreitende Lebenseinstellungen und -entwürfe, sondern in genau zwei diametral entgegengesetzte Positionen. Verkörpert werden die durch zwei Figuren: Theresa Kallis, 43 Jahre alt, die den Hof ihres Vaters in Brandenburg übernommen hat, heute dort Vorstand der Kuh & Co. Schütte e. G. ist, verheiratet, zwei Kinder. Und Stefan Jordan, 46 Jahre alt, Beziehungsstatus ledig, Single, keine Kinder, Kulturchef bei der großen Hamburger Wochenzeitung „Bote“ – die im Roman abwechselnd Züge des „Stern“ und der „Zeit“ trägt. Im Grunde liest sich das ganze Buch wie ein XXL-„Streit“-Ressort der „Zeit“, in dieser Bezugnahme aber ohne Ironie, immer ernst, auch wenn es der Kulturchef gelegentlich mit etwas mühsam humorigen Sprüchen versucht. Zur Frage, ob er Tiere habe, sagt er: „Heute einen Kater.“

Stefan und Theresa haben vor zwanzig Jahren zusammen Germanistik studiert und waren ziemlich beste Freunde, bis Theresa das Studium abbrach, um den Hof zu übernehmen. Nun – der Roman beginnt am 5. Januar 2022 – haben sie sich zufällig wiedergetroffen und sich in Hamburg auf einer „hartgefrorenen Wiese“ an der Außenalster furchtbar gestritten, nachdem sie sich vorher im Freien betrunken haben. „Lass es uns besser machen, per E-Mail“, schreibt daraufhin Theresa an Stefan. Sie beginnen einen E-Mail- und Whatsapp-Austausch, aus dem der Roman besteht und in dem Juli Zeh und Simon Urban den hart gefrorenen Boden sämtlicher sogenannter Reizthemen der gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskurse abgegrast haben, immer mit klarer Gegenüberstellung.

Weiterlesen:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/z...n-18633513.html


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