Das AfD-Paradox: Die Hauptleidtragenden der AfD-Politik wären ihre eigenen Wähler*innen
Die Unterstützung für die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat sich laut aktuellen Umfragen seit den letzten Bundestagswahlen vor zwei Jahren auf mehr als 20 Prozent verdoppelt. Auf der Agenda der Partei stehen vor allem EU-skeptische und zuwanderungsfeindliche Ziele. Mit Hilfe des von der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelten Wahl-O-Mat werden die einzelnen Einstellungen der Partei verglichen mit den Anliegen ihrer Unterstützer*innen. Dabei tritt ein bemerkenswertes Paradox auf: Menschen, die die AfD unterstützen, würden am stärksten unter der AfD-Politik leiden, und zwar in Bezug auf fast jeden Politikbereich: Wirtschaft und Steuern ebenso wie Klimaschutz, soziale Absicherung, Demokratie und Globalisierung. Dieses Paradox scheint mit einer falschen Selbsteinschätzung vieler AfD-Wähler*innen und mit einer Fehleinschätzung der gesellschaftlichen Realität zusammenzuhängen.
Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2013 immer stärker radikalisiert. Angetreten als europakritische Partei verschob sie spätestens 2015 den Fokus auf migrations- und flüchtlingsfeindliche Positionen. Bei der Bundestagswahl 2017 gelang ihr mit einem Stimmenanteil von 12,6 Prozent erstmals der Einzug in den Bundestag. Das Ergebnis fiel zwar bei der folgenden Bundestagswahl mit 10,3 Prozent etwas geringer aus. Doch aktuelle Umfragen mit Zustimmungswerten von mehr als 20 Prozent signalisieren, dass die vom Verfassungsschutz als rechtsradikaler Verdachtsfall eingestufte Partei mit immer extremeren Ansichten ihre Zustimmungsbasis bei den Wähler*innen verbreitern kann. Der Frage, ob die parteipolitischen Inhalte der AfD im Interesse ihrer Wählerschaft sind, will die vorliegende Kurzanalyse auf den Grund gehen, indem sie die sozio-demografischen Merkmale der Wähler*innen mit den Vorhaben der Partei abgleicht.
Mit den Lebensverhältnissen der AfD-Unterstützer*innen hat sich eine aktuelle Forsa-Umfrage befasst.info Sie bestätigt damit auch ältere Untersuchungen.info Demnach ist die AfD-Wählerschaft überdurchschnittlich häufig männlich: Aktuell würden sich 23 Prozent der Männer, aber nur 15 Prozent der Frauen für die AfD entscheiden. Überdurchschnittlich häufig würden mit 24 Prozent Menschen zwischen 45 und 59 Jahren die Partei wählen. Unter Rentner*innen (15 Prozent) und jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren (14 Prozent) sind sie eher unterdurchschnittlich vertreten. Ältere Untersuchungen haben gezeigt, dass ihr Einkommen ebenso wie ihre Bildung eher gering bis mittelhoch ist. Arbeiter*innen und Arbeitslose sind unter den Wähler*innen überdurchschnittlich häufig vertreten.info Die Unzufriedenheit über das eigene Leben und über den Zustand von Wirtschaft und Gesellschaft ist unter AfD-Wähler*innen deutlich höher als im Durchschnitt aller Wähler*innen. Und oft haben oder hatten sie eine geringere soziale und auch politische Teilhabe.
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https://www.diw.de/de/diw_01.c.879742.de...hler_innen.html
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Zitat von Sirius im Beitrag #1
Die Unzufriedenheit über das eigene Leben und über den Zustand von Wirtschaft und Gesellschaft ist unter AfD-Wähler*innen deutlich höher als im Durchschnitt aller Wähler*innen.
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Dass Links böse ist, wird seit Jahrzehnten in die Köpfe injiziert. Zudem kommt es meist zu intellektuell daher. Die Sprache der Rechten ist "Leichtsprech" und für jedermann zu verstehen, da lässt es sich schneller jubeln. Eine große Zahl der Italiener bekommt gerade die Folgen ihres Jubels zu spüren, doch das hat der teutsche Jubler wohl noch nicht wahrgenommen.
Was mich an derzeit auch unglaublich nervt, ist diese permanente "Sonntagsfrage". Ich kann mich nicht erinnern, bisher jemals so oft davon gehört oder gelesen zu haben. Doch die Nachfrage scheint hoch. Also höchste Zeit für eine Montags-Dienstags-Mittwochsfrage. Und Freitag, ja, Samstag gibts ja auch noch. Donnerstag ist Ruhetag.
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