Kahlschlag
Postbank in Auflösung
Filialnetz des einstigen Staatsunternehmens soll auf Hälfte eingestampft werden. Pakete könnten dann nur noch an 200 Standorten aufgegeben werden
Postbank: Klingt wie Post, ist gelb wie die Post – gehört aber nicht der Deutschen Post. Deren Kunden trifft die Neuigkeit vom späten Montag nachmittag trotzdem mit voller Wucht. Bis 2026 soll fast die Hälfte aller Postbank-Filialen in Deutschland von der Bildfläche verschwinden, von den aktuell 550 verblieben dann bestenfalls noch 300. Angekündigt hat dies Claudio de Sanctis in einem Interview mit der Financial Times. Der Mann ist Private-Banking-Chef bei der Deutschen Bank, die sich das einst per sogenannter Postreform privatisierte Unternehmen ab dem Jahr 2009 schrittweise einverleibt hatte. Viele der Zweigstellen seien bereits dauerhaft unprofitabel, hätten aber wegen eines langfristigen Vertrags mit der Post-AG nicht aufgegeben werden können, erklärte der Manager. Nun sei der Kontrakt neu verhandelt worden.
Das ist nicht nur ärgerlich für die vielen Kontoinhaber, die demnächst durch eine noch wüstere Servicewüste irren werden. Schwerer noch wiegt der Kahlschlag mit Blick auf die ohnehin schon arg ausgedünnte Infrastruktur bei den Postdienstleistungen. Von dem einst flächendeckenden Filialnetz des früheren Staatskonzerns ist beim »gelben Riesen« heute praktisch nichts mehr übrig. Unter dem Renditedruck der Aktionäre wurden die Dienste in großem Stil ausgelagert an sogenannte Postagenturen in Gestalt von Tankstellen, Kiosken und Supermärkten. Dazu kommen die Postbank-Standorte, wo ebenfalls Pakete aufgegeben und Briefmarken gekauft werden können. Dieses Angebot will die Deutsche Bank allerdings auf ein Minimum reduzieren. Lediglich in 200 Niederlassungen soll es bestehen bleiben, in den restlichen 100 soll sich das mit der Post komplett erledigen.
Im Neusprech der Konzernlenker laufen die Abrissarbeiten unter »Optimierung« und »Anpassung an die veränderte Nachfrage«. Gegenüber dem Portal T-Online beschied am Dienstag ein Sprecher von Deutschlands Skandalbank Nummer eins: »Stationäre Vertriebswege spielen für die persönliche Beratung weiterhin eine wichtige Rolle, jedoch mittelfristig nicht mehr im gleichen Umfang.« Den Plänen zufolge werden die verbleibenden Filialen in »Tech-Center« umgewandelt. De Sanctis selbst sprach davon, aus der Postbank eine »Mobile-First-Bank« zu machen, Kundenbetreuung vor Ort spiele dabei in Zukunft eine kleinere Rolle. Von dem Umbau erhofft er sich »sehr wesentliche Einsparungen, die mehr ausmachen als die Investitionen, die wir tätigen müssen«. Wie viele Arbeitsplätze sich damit »einsparen« lassen, behielt der Banker für sich. Über genaue Zahlen und Standorte müsse mit den Beschäftigtenvertretern verhandelt werden.
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https://www.jungewelt.de/artikel/462218....%C3%B6sung.html
Ja, Deutschlands Vorzeigebank, eines der kriminellsten Unternehmen des Landes, die ihr Geld hauptsächlich mit Umweltverseuchung, Mieterabzocke und dubiosen Anlagegeschäften macht. Ein Bürger wärel ängst verhaftet worden. Aber wir stehen auf so ein Gebaren, weil wir "unseren Wohlstand" doch so sehr brauchen, egal, wer dafür über die Klinge springen muss.
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