Verdacht des Menschenhandels
Zoll durchsucht Geschäftsräume von Personalvermittlungsfirma in Flensburg
Sowohl in der Innenstadt als auch in Mürwik wurden Objekte durchsucht. Es geht offenbar um Verdacht des Menschenhandels und Bedingungen für Arbeiter in der in der Fisch- und Fleischproduktion.
Mit einem Großaufgebot von Einsatzkräften ist der Zoll am Dienstagmorgen sowohl in der Flensburger Innenstadt als auch im Stadtteil Mürwik aufgeschlagen. Es geht um den Verdacht des Menschenhandels.
Die Beamten kamen früh am Morgen: Um 4 Uhr fuhren sowohl in der Angelburger Straße als auch vor einem Wohnhaus im Eibenweg in Mürwik die Einsatzfahrzeuge vor.
Sofort verschafften sich die Ermittler Zutritt zu den Gebäuden. „Es handelt sich um ein Ermittlungsverfahren gegen eine Zeitarbeitsfirma, die ihren Hauptsitz in der Nähe von Dortmund hat“, bestätigt Tobias Wendt von der Staatsanwaltschaft Dortmund auf Nachfrage von shz.de.
Der Vorwurf, der den Verantwortlichen der Firma gemacht wird, wiegt schwer: Sie sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor allem Menschen aus der Republik Moldau, aus der Ukraine sowie Rumänien für eine Arbeit in Deutschland angeworben haben. „Dabei werden dann Versprechungen hinsichtlich des Lohnes und der Unterkunft gemacht, die später nicht eingehalten werden“, skizziert Wendt die Vorwürfe.
So sollen die Arbeiter, die nach Erkenntnissen der Behörden vornehmlich in der Fisch- und Fleischproduktion und in der Kommissionierung in den Fabriken arbeiten und in von der Vermittlungsfirma bereitgestellten Unterkünften wohnen. „Und das unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen“, verdeutlicht Wendt.
Sobald die angeworbenen Arbeitnehmer ihre Tätigkeit aufgenommen haben, soll es zu erheblichen Abzügen vom versprochenen Lohn kommen. „Den Menschen wird fernab der Heimat ein Rundum-Sorglos-Paket versprochen“, führt Staatsanwalt Wendt aus. Die Personalvermittler offerieren, alle Behördengänge und Meldungen zu erledigen. Doch dafür wird oftmals ein großer Teil des Lohns einbehalten. So soll es Abzüge vom Stundenlohn für die Unterkunft, Behördengänge, Meldeangelegenheiten und viele andere Kleinigkeiten geben, sodass am Ende nur ein Bruchteil des ursprünglich versprochenen Stundenlohns übrigbleibt.
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https://www.shz.de/lokales/flensburg/art...raeume-46045729
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