Wie einfach kam Putin an militärische Geheimnisse?
Der von Putin abhängige Staatskonzern Gazprom schrieb über Strohleute in seiner Schweizer Tochterfirma Nord Stream 2 das Bergamt Stralsund an – und forderte die Herausgabe vertraulicher Unterlagen der Bundeswehr.
Es klingt nach einer unverschämten Forderung: Vertreter von Nord Stream 2 – einer Tochterfirma des russischen Gazprom-Konzerns – schrieben im Sommer 2016 einen Brief an das Bergamt Stralsund. Ziel war es angeblich laut dem Schreiben, die umstrittene Unterwasser-Pipeline genehmigungsfähig zu machen. Die Vertreter schrieben, sie bräuchten dafür noch einige Informationen der Bundeswehr, die ihnen die Soldaten selbst aber nicht geben wollten. Deswegen baten die Nord-Stream-2-Manager das Bergamt „im Rahmen der Amtshilfe“, die notwendigen Geheimangaben bei der Bundeswehr anzufordern und weiterzureichen. Das schreibt das Handelsblatt.
Es ging um Schusspositionen der Marine, ihre Schusswinkel, alle Informationen über die verwendete Munition der Marine, die „Flugkörperwaffe der Marine“ – sowie alle möglichen Angaben zur Ausbildung an den Flugkörperwaffen und die dazu passenden Waffenübungen. Außerdem schrieben die Strohleute der Russen, sie hätten gern alle verfügbaren Informationen zu Übungen mit Guided Missile Weapon Systemen (GMWS RAM). Die Datenblätter zu den verwendeten Drohnen, ihren Kalibern und den Vorladungen wären natürlich auch hilfreich für den Bau der Unterwasserpipeline, hieß es in dem Schreiben, das CORRECTIV vorliegt. Wörtlich heißt es, die Nord Stream 2 Leute bitten das Bergamt um die:
„Übergabe der einschlägigen Dienstvorschriften in aktueller und vollständiger Fassung, die für die Schießübungen relevant sind. Nach Mitteilung im Scoping sind dies jedenfalls:
MDv 650/2 VS-NfD, ‘Die Flugkörperwaffe der Marine – Ausbildung und Waffenübungen’
AnwM 650/205 VS-NfD, ’Die Flugkörperwaffe der Marine – Waffenübungen mit Guided Missile Weapon System Rolling Airframe Missile (GMWS RAM)’
MDv 600/2 VS-NfD ,,Die Artillerie der Marine – Ausbildung und Waffenübungen““
Weitere Anfragen zu NATO-Geheiminformationen zur U-Boot-Waffe folgten. Beispielsweise zu den genauen Koordinaten der U-Boot-Tauchgebiete Bravo 13 und 24.
Viele der begehrten Papiere tragen den Stempel „VS-NfD“. Das bedeutet: „Verschlusssache, nur für den internen Dienstgebrauch“. Wer als solches eingestuftes militärisches Material an Dritte weitergibt, der macht sich des Verrates strafbar.
Weiterlesen:
https://correctiv.org/aktuelles/russland...he-geheimnisse/
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