Monika Maron: Das Haus
Wenn man alt wird……..
überlegen doch etliche, wie und wo sie ihren Lebensabend verbringen wollen. Als auf einem 68. Geb. die Idee geboren wurde, zusammen in die grandiose, geräumige Immobilie von Katharina, die sie geerbt hat, zu ziehen, 100 km nördlich von Berlin ländlich gelegen, kann sich Eva Paul, die Ich-Erzählerin, das überhaupt nicht vorstellen.
Unausweichliche Umstände in ihrer alten Wohnung zwingen sie jedoch, sich eine neue Unterkunft zu suchen. Eva zieht deshalb 11 Monate später - nur vorübergehend (nimmt sie sich vor) – mit in diese Senioren-WG (oder ‚Gnadenhof‘, wie Alexander, ein Besucher, dieses Konstrukt respektlos nennt).
Nein, passieren tut nicht viel! (Und deshalb ist diese Lektüre für Leser und Leserinnen, die ‚Action‘ und Spannung suchen, auch absolut ungeeignet.) Es ist ein Buch der leisen Töne!
Wir erfahren vom Umgang miteinander, von Konfliktpotentialen und wie sie gelöst oder verdrängt werden, ja auch wie der Sozialismus der Vergangenheit die Menschen geprägt hat: allein die Aussage ‚mein Haus‘ (der Eigentümerin!) erzeugt bei machen Irritationen und ‚kollektive Entscheidungen‘ werden gefordert. Wir lesen von den Lebensgeschichten der Bewohner und welche Verluste sie schon verarbeiten mussten.
Begeistert haben mich – neben der herrlichen Skizzierung der Charaktere - die tiefsinnigen, schon philosophischen Gespräche mit Johannes, Katharina und mit dem Althistoriker Amadeus. Sie regten zum Nachdenken an und boten viel Stoff für Diskussionen mit meinem Mann. (Und den Maximen der Alten, ‚dass ein gut gelebtes, also ein nicht vergeudetes Leben das Erstrebenswerteste der menschlichen Existenz ist‘ stimme ich voll zu!)
Ich kann dieses Werk nur wärmstens empfehlen und gebe ihm 5 Sterne! Jedes Wort war ein Genuss für mich!
https://whatchareadin.de/buecher/das-haus#comment-25535
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