Datenbank zu Schwangerschaftsabbrüchen:
Welche öffentlichen Kliniken keine
Abbrüche durchführen
Wenn es um Schwangerschaftsabbrüche geht, ist die öffentliche Versorgung in Deutschland mangelhaft. Das zeigt erstmals eine Datenbank von CORRECTIV.Lokal. Nur rund 60 Prozent aller öffentlichen Krankenhäuser mit Gynäkologie gaben an, überhaupt Abbrüche vorzunehmen. Zudem entscheidet jede Klinik für sich, wann ein solcher legitim ist und wann nicht.
Die Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen ist schlecht – und öffentliche Krankenhäuser sorgen nicht dafür, die Lücken im medizinischen System zu schließen. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Recherche von CORRECTIV.Lokal.
Zum ersten Mal zeigen bundesweite Daten, wie knapp die Angebote sind, die das öffentliche Gesundheitswesen bei Schwangerschaftsabbrüchen zur Verfügung stellt. CORRECTIV.Lokal hat in Kooperation mit lokalen Medienpartnern und der Transparenzinitiative FragDenStaat alle öffentlichen Kliniken mit gynäkologischer Abteilung nach der Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen in ihrem Haus gefragt.
Nur rund 60 Prozent der befragten Krankenhäuser gaben an, überhaupt Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen – trotz gynäkologischer Fachabteilung. Unsere Recherche zeigt zudem: Einige Kliniken bewerten die rechtlichen Gründe für einen Abbruch unterschiedlich. Ausgerechnet die rechtliche Begründung, nach der am häufigsten Abbrüche stattfinden, scheinen die wenigsten Kliniken zu akzeptieren: Nur 38 Prozent der angefragten Kliniken gibt an, Abbrüche nach der sogenannten Beratungsregel durchzuführen.
In der Datenbank von CORRECTIV.Lokal werden regionale Unterschiede sichtbar. Außerdem zeigt sie, welche Kliniken die Auskunft über die Leistung gänzlich verweigert haben.
Dass es einen großen Bedarf an medizinischer Versorgung gibt, zeigen die jährlich rund 100.000 Schwangerschaftsabbrüche, die das Statistische Bundesamt erfasst. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche finden in niedergelassenen Praxen statt. Doch immer weniger Einrichtungen nehmen Abbrüche vor, die Zahl der Gynäkologinnen und Gynäkologen, die Abbrüche vornehmen und öffentlich dazu stehen, schrumpft.
Weiterlesen:
https://correctiv.org/aktuelles/gesundhe...ichen-kliniken/
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