Corona-Warn-App
Klinik-Labore mit Anschlussproblemen
Vom Labor direkt in die App: Die Corona-Warn-App soll eigentlich schnell Testergebnisse übermitteln. Doch ausgerechnet Krankenhauslabore sind oft nicht angebunden.
Von Kristin Becker, ARD-Hauptstadtstudio
"Wir haben nicht mal die Geräte, mit denen wir die Laborüberweisungsscheine mit dem QR-Code scannen können." Man kann das Kopfschütteln von Alexander von Meyer am Telefon quasi hören. Er leitet das Labor der München Klinik, dem zweitgrößten kommunalen Krankenhaus Deutschlands. 1000 bis 1200 Corona-Tests bearbeiten seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen pro Tag.
Seit August arbeitet sein Team an der Anbindung des Krankenhauslabors an die Corona-Warn-App. Von Meyer hält die App für sinnvoll und wichtig. Doch sein Labor damit zu verbinden, sei eine ziemliche Herausforderung, sagt er im Gespräch mit dem ARD-Hauptstadtstudio.
Die sechsstellige Summe, die es koste, die App-Anbindung zu realisieren, müsse aus dem bestehenden Etat geleistet werden. Zudem seien Krankenhäuser "kritische Infrastruktur", deren digitale Systeme und Daten besonders geschützt werden müssten. Deshalb sei die Integration der App in die bestehende IT-Struktur sehr viel komplizierter als bei externen Laboren und die IT-Dienstleister auch mit vielen anderen Aufgaben ausgelastet. Von der Politik fühlt sich der Labormediziner alleingelassen.
Dabei hatte die Politik zuletzt immer wieder betont, dass es mit der Anbindung der Labore voran gehe. 90 Prozent der niedergelassenen Labore seien angeschlossen, betonte Regierungssprecher Steffen Seibert vergangene Woche. Die Krankenhauslabore erwähnte er nicht. Eine Nachfrage beim Robert Koch-Institut ergibt: Es ist nicht bekannt, wie viele Krankenhauslabore eine Anbindung an die App haben oder planen.
Weiterlesen:
https://www.tagesschau.de/inland/corona-...labore-101.html
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