Studie zu Hitzetoten: Wie wirksam sind Klimaanpassungen?
2023 sind in Europa wieder Zehntausende an den Folgen von Hitze gestorben. Eine Studie zeigt: Ohne die ergriffenen Maßnahmen hätte es wohl noch deutlich mehr Todesfälle infolge von Hitze gegeben. Wie steht Deutschland im Europa-Vergleich da?
Eine neue Studie des "Barcelona Institute for Global Health" hat den Zusammenhang von Hitzetoten in Europa und Klimaanpassungen untersucht. Demnach gab es im Jahr 2023 47.690 hitzebedingte Todesfälle in Europa. Seit 2015 war dies die zweithöchste Sterblichkeitsrate aufgrund von Hitze.
Eine weitere Erkenntnis der Studie: Ohne Klimaschutzmaßnahmen hätte es noch deutlich mehr Hitzetote gegeben. In der Allgemeinbevölkerung wäre die hitzebedingte Sterblichkeit um 80 Prozent und bei den über 80-Jährigen um 100 Prozent höher gewesen.
Auch die "minimale Sterblichkeitstemperatur", also die Temperatur, bei der wir das geringste Sterberisiko haben, habe sich durch Klimaschutzmaßnahmen allmählich erhöht. Lag dieser Wert im Zeitraum 2000 bis 2004 bei 15 Grad Celsius, ist er zwischen 2015 und 2019 auf 17,7 Grad Celsius gestiegen. Dies deute darauf hin, dass wir weniger hitzeanfällig als zu Beginn des Jahrhunderts sind.
Der Studie zufolge hätten Klimaanpassungen seit 2003, also etwa Präventionspläne, Reaktionsstrategien, Interventionsmaßnahmen, eine angepasste Infrastruktur sowie Frühwarnsysteme, aber auch individuelle Verhaltensweisen und öffentliche Gesundheitsmaßnahmen noch mehr Hitzetote verhindert. Dennoch erreicht die Zahl an Hitzetoten in Europa weiter Höchstwerte.
Grundlage der Studie sind Temperaturaufzeichnungen und Sterbedaten von 823 Regionen aus 35 europäischen Ländern. Demnach hatten Griechenland (393 Todesfälle pro eine Million Einwohner), Bulgarien (229), Italien (209) und Spanien (175) unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl die höchste Sterberate.
Der Studie zufolge lag die hitzebedingte Sterberate 2023 bei 76 Todesfällen pro eine Million Einwohner. In absoluten Zahlen belegt Deutschland mit 6.376 Hitzetoten nach Spanien (8.352) und Italien (12.750) den dritten Platz.
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