Hengameh Yaghoobifarah: Schwindel
Hengameh Yaghoobifarah nimmt in "Schwindel" queeres Begehren zwischen Sex und Selbstbefreiung in den Blick. Das Buch steckt voller Schmerz und Scham - und doch auch voll Witz und Selbstironie.
von Alexandra Friedrich
Dreh- und Angelpunkt des Romans ist Ava: ein Thirtysomething in der Großstadt mit einem lockeren Lebensstil, wenig Lust auf Verantwortung, dafür umso mehr auf Drogen und queeren Sex. Ava stürzt sich von einem Abenteuer ins nächste Techtelmechtel, um das wiederum für die übernächste Affäre zu beenden - mal mehr, meist weniger elegant.
Mit Delia und Silvia hat sie genau genommen gar nicht offiziell Schluss gemacht, sie klammheimlich auf die Reservebank gesetzt beziehungsweise das Abstellgleis geschoben. Als die zwei unabhängig voneinander, aber gleichzeitig bei ihr auftauchen, während sie sich mit ihrer aktuellen Liaison Robin vergnügt, gerät Ava in Panik und flieht aufs Dach. Die anderen drei verfolgen sie und lassen die Tür zum Treppenhaus zufallen.
"Ava, du musst doch einen Schlüssel haben?", fragt Robin ungläubig. Ava tastet ihre Hosentaschen von außen ab und kommt zu dem bereits befürchteten Ergebnis. "Denkst du, ich hatte Zeit, meinen Schlüssel einzustecken, als ich hier hochgeflüchtet bin?" "Was bist du für eine Lesbe, wenn du keinen Karabinerhaken mit deinen Schlüsseln an deiner Jeans trägst?", knurrt Delia."
Robin ist in einer offenen Partnerschaft mit einem Mann und will die Sache mit Ava unverbindlich halten. Silvia, eine lesbische Frau mittleren Alters, wünscht sich, ihr zweiter Frühling mit Ava möge weitergehen. Delia ist trans, hatte mit Ava eine Art sexuelle Erweckung und kann jetzt nicht mehr genug bekommen.
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