Kampf um PFAS
Wie Habeck der Chemie-Lobby auf den Leim geht
PFAS-Chemikalien sollen eingeschränkt werden. Doch Hunderte Firmen kämpfen hart dafür, die Chemikalien weiter zu benutzen. Neue Recherchen zeigen, dass wichtige Politiker falsche Lobby-Behauptungen übernehmen.
Von Lea Busch, Daniel Drepper, Johannes Edelhoff, Catharina Felke, Jana Heck und Sarah Pilz, NDR/WDR
Der beeindruckend hohe, mit Glas überdachte Innenhof liegt nur wenige hundert Meter vom Brandenburger Tor entfernt. Hier, in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin, treffen sich Ende Januar 2024 einige der wichtigsten Firmen Deutschlands mit Regierungsvertretern, unter anderem aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Zur Begrüßung gibt es Butterbrezn, doch danach wird es schnell inhaltlich - und Robert Habecks Wirtschaftsministerium hat den anwesenden Unternehmen gute Nachrichten mitgebracht. Das geht aus einem internen Dokument des Ministeriums hervor, das NDR, WDR und die Süddeutsche Zeitung einsehen konnten.
Rund drei Stunden lang geht es in der Hauptstadt um die umstrittenen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), die wichtig sind für viele verschiedene Industrien: für große Chemiefirmen, aber auch für Hersteller von Pfannen, Outdoor-Kleidung oder Medizingeräten. Die Antihaft-Eigenschaft der Substanzen sorgt dafür, dass das Ei in der Pfanne nicht anbrennt, die Regenjacke wasserabweisend ist und ein Medizingerät im Körper gleitet und nicht ruckelt.
Doch Anfang 2023 hat Deutschland gemeinsam mit vier anderen Ländern vorgeschlagen, die ganze Gruppe der PFAS deutlich zu beschränken. Denn wenn die Chemikalien einmal in der Umwelt sind, bleiben sie dort über viele Jahrzehnte. Einigen PFAS wurde nachgewiesen, dass sie Krebs verursachen können sowie Leberschäden und Hormonstörungen verursachen und das Immunsystem schädigen können.
Weiterlesen:
https://www.tagesschau.de/investigativ/n...-lobby-100.html
Wo PFAS überall Deutschland verschmutzen
https://www.tagesschau.de/investigativ/n...chland-101.html
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