EINREISEVERBOT FÜR HABECK
Wie eine bayerische Kleinstpartei den Grünen-Chef narrte
Die Bayernpartei will Robert Habeck die Einreise untersagen lassen – ohne jede Rechtsgrundlage. Der Grünen-Vorsitzende reagiert, ein PR-Coup nimmt seinen Lauf.
Misst man die Bayernpartei an ihren jüngsten Wahlergebnissen, hat sie diese Woche sehr viel Aufmerksamkeit erhalten. Der Auslöser für die Berichterstattung zahlreicher Medien: Die stellvertretende Generalsekretärin und Vorsitzende des Kreisverbandes Weilheim-Schongau, Regina Schropp, hat gefordert, dem Grünen-Bundesvorsitzenden Robert Habeck die Einreise in den Landkreis zu verbieten. Damit will die Bayernpartei einen Auftritt Habecks im Juni verhindern. Das behauptet sie jedenfalls. Der Grund soll sein, dass Habeck sich „wiederholt bayernfeindlich geäußert“ habe.
Das erste Problem an der ganzen Sache ist, dass Schropp in ihrem Antrag an den Kreistag dem Grünen-Vorsitzenden ein falsches Zitat in den Mund legt. Habeck soll demnach gesagt haben, ihm sei „ein Ägypter aus Kairo lieber als ein Bayer von der Alm“. Es gibt aber offenbar keine Belege dafür, dass Habeck sich so geäußert hat. Und er dementiert es auch ganz klar. Bei einer Veranstaltung der Grünen hat lediglich ein nicht namentlich bekannter Teilnehmer gesagt, dass er als Weltbürger mehr mit einem Ägypter gemeinsam habe als mit einem Bayer. So berichtet es jedenfalls die „Welt“ auf ihrer Website. Schropp war am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Vorsitzende der Bayernpartei, Florian Weber, muss den Fehler allerdings erkannt haben. Im Gespräch mit FAZ.NET ordnete er diese Äußerung nicht mehr Habeck zu.
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https://www.faz.net/aktuell/politik/pr-c...k-16210553.html
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