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Wolf Haas’: Wackelkontakt

#1 von Sirius , 15.01.2025 16:35

Wolf Haas’: Wackelkontakt

Wolf Haas’ Roman „Wackelkontakt“ ist ein virtuoses Meisterstück und nur scheinbar rasch überblickt.
Die meisten Menschen haben ihre M.C.-Escher-Phase auf der Oberstufe oder an der Universität. Es passt zu Franz Escher, dass ausgerechnet er auf dem Schlauch steht, als ihm zum 19. Geburtstag die reizende Martine ein Puzzle mit den zeichnenden Händen seines Namensvetters überreicht. So entgeht ihm auch, wie liebevoll das Geschenk ist, mehr oder minder aus Verlegenheit fängt er aber direkt mit dem Puzzeln an, sprengt damit seine eigene Party, verliert Martine an einen emotional fitteren Kumpel und gewinnt – immerhin – ein Hobby fürs Leben.

Auch am Anfang von Wolf Haas’ Roman „Wackelkontakt“ entspannt er sich mit einem Puzzle, während er auf den Elektriker wartet, dann mit einem zweiten – hier ist von 1000-Teile-Puzzles die Rede, Escher hat ein hohes Maß an Professionalität gewonnen über die Jahre –, schließlich greift er nach einem Buch.
Da nun die meisten Menschen nach ihrer M.C.-Escher-Phase die Täuschbilder des Niederländers wieder aus dem Blick verlieren, sie aber doch gleich erkennen, wenn sie ihnen auf Postkarten oder in der Broschüre des psychologischen Beratungsdienstes begegnen, unterschätzen sie eventuell zunächst, was nun passiert. Wie sie auch die M.C.-Escher-Täuschungen unterschätzen. Man erfasst sie zügig, man versteht sie trotzdem nicht. Auch der Clou von Haas’ Roman ist schnell durchschaut und wirkt dennoch fort. Während Franz Escher also einen Roman liest, in dem ein junger Mafia-Kronzeuge zum Schutz eine neue Identität bekommt, liest umgekehrt ein junger Mafia-Kronzeuge – nicht zuletzt, um sich an die deutsche Sprache zu gewöhnen – einen Roman über einen Franz Escher, der auf den Elektriker wartet und währenddessen puzzelt und ein wenig liest. So.

Weiterlesen:

https://www.fr.de/kultur/literatur/wolf-...r-93504176.html

Ehrlich gesagt, habe ich kein Wort verstanden, wenngleich ich natürlich den Escher kenne.
Also muss ich wohl das Buch lesen.


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Sirius
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