Angst fressen Kinder auf
Der wahrscheinliche Bundeskanzler indoktriniert Kinder und tut, was man Eltern nicht durchgehen lassen würde: Angst als Erziehungsmittel nutzen.
Kinder in Angst, mit weit aufgerissenen Augen, auf dem Stuhl hin und her rutschend: Wer sieht sowas schon gerne? Bei wem wird da nicht automatisch der Beschützerinstinkt geweckt? Man möchte denjenigen, der den Kleinen Furcht einjagt, einfach nur wegschubsen, fernhalten vom Nachwuchs. Ihm ein Platzverbot erteilen. So würde man es jedenfalls handhaben, wenn der Aggressor nicht Kanzlerkandidat und vermutlich baldiger Bundeskanzler ist.
Aber im Deutschland des Jahres 2025 hat Friedrich Merz einen Freifahrtschein zum Kinderverschrecken. In der Sat1-Wahlsendung »Kannste (nochmal) Kanzler??« ließ man den Sauerländer auf Kinder los. Neckisch sitzt er auf dem Lehrerpult, guckt die Kinder mit gefletschten Zähnen an – wohl die Simulation eines Lächelns – und legt dann los. Er spricht über allerlei und eben auch von Putin; davon wie der die Ukraine bombardieren lässt und womöglich auch bald uns. Und daher müsse man Waffen dorthin liefern. Manches Kind nickt, aber Begreifen oder gar Zustimmung ist das nicht.
Erstaunlich ist, dass es keinen Unterschied macht, ob Merz in einer Talkshow sitzt oder vor Kindern: Sein Taktgefühl ist dasselbe – und zwar: Nicht vorhanden. Kinder scheinen im Leben des Friedrich Merz nichts weiter als kleine Erwachsene zu sein, die man mit den Sorgen und Nöten des Lebens belasten darf, ganz so wie die Großen. Das Konzept der Kindheit ist bekanntlich noch sehr jung, gemessen an der Menschheitsgeschichte – dass die Kindheit eine ganz besondere Zeit im Leben eines jeden Menschen darstellt, die zudem mit Fürsorge und Geborgenheit einhergehen sollte, empfindet man seit ungefähr 150 Jahren als erstrebenswert. Vorher waren Kinder einfach nur Erwachsene, die noch nicht ganz ausgewachsen waren – und so behandelt man sie auch.
Wer mit Kindern umging wie mit Erwachsenen, der ließ sie auch arbeiten – Kinderarbeit ist in unseren Gefilden verpönt, weil wir akzeptiert haben, dass die Kindheit schützenswert ist. Das beinhaltet auch, dass man Kinder nicht mit Themen überfordert, die sie nicht vollumfänglich erfassen können – was Putin, was den Ukrainekrieg betrifft, haben auch erwachsene Menschen Schwierigkeiten, das Thema adäquat zu erfassen. Wie kann man dies Kindern zumuten wollen?
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https://overton-magazin.de/kommentar/ges...sen-kinder-auf/
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