Missbrauch auf Secondhand-Plattform
Wie Frauen auf Vinted zur Ware gemacht werden
Die Secondhand-Plattform Vinted wird zunehmend ein Tatort für digitale Übergriffe. Fotos von Nutzerinnen tauchen ohne ihr Wissen in sexualisierten Telegram-Kanälen auf. Betroffene fordern mehr Schutz und bessere Umsetzung von Gesetzen.
Von Thien Kim Tran Ngoc, NDR und Petra Blum, WDR
Die 26-jährige Studentin Bella verkauft regelmäßig ihre getragene Kleidung bei der Secondhand-Plattform Vinted. Zu diesem Zweck veröffentlicht sie sogenannte "Tragebilder", auf denen sie ihre Kleider, Tops und Hosen wie ein Model präsentiert. Im Februar bekommt Bella plötzlich auf Vinted vermehrt Nachrichten von Männern mit sexualisierten Inhalten:
"Hey das sieht echt super aus, ist das noch zu haben?"
"Jep, ist noch da! :)"
"Und die Wäsche darunter auch?"
"Huh?"
"Ist doch ein schwarzer Tanga oder?"
Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung (SZ) wurden Bellas Fotos - und die von mindestens 100 weiteren Frauen - in einem sexualisierten Telegram-Kanal geteilt. Ohne ihr Wissen und ohne ihr Einverständnis.
Vinted, ehemals Kleiderkreisel, gilt als eine der populärsten Plattformen für den Kauf und Verkauf von Secondhand-Mode. Vinted soll mehr als 65 Millionen Nutzende weltweit haben, davon mehrere Millionen auch in Deutschland. In den Profilen der Nutzenden sind oft die Namen und der Wohnort sichtbar.
NDR-, WDR- und SZ-Reporterinnen haben über Wochen den öffentlichen Telegram-Kanal "Girls of Vinted" beobachtet. In dieser Zeit ist der Kanal von rund 1.600 auf über 2.000 überwiegend männliche Mitglieder gewachsen. Fast alle der geteilten Vinted-Profile stammen von Frauen aus Deutschland, Frankreich und Italien.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/n...legram-100.html
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