Blicke, wie Nebel, begannen zu walten.
Wollte am Tische nur Wärme erspür’n.
Sprach mit Bedacht, doch die Worte verhallten
hinter den dunklen verschlossenen Tür‘n.
Plötzlich ein Laut, wie aus Tiefen geschleudert,
heftig und hart, wie ein Schlag auf Metall.
Wörter wie Hämmer – das Innere läutert
alles in mir zu Geröll und zu Schall.
Nächte voll Schreien, kein Schlaf, nur Gedanken.
Wünschte mir Stille, das Sanfte, das Licht.
Flüstere still mit Gefühl und mit Danken:
Bleib in der Stille – verlass mich noch nicht.
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Dilemmaemma! Ich freue mich sehr, von Dir wieder etwas zu lesen!
Ein rundum gelungenes Gedicht. Und dann noch hervorragend durchgetaktet.
Für mich ist es das: Mit Worten kann man ganze wunderschöne Welten erschaffen. Worte sind aber auch Waffen, die Ersehntes, Gedachtes, sehr schnell zerstören können, beschädigen können ... und das auch oft unbewusst und unabsichtlich. Stille ist da sanfter, versprechender und lässt Dinge wachsen.
LG, Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Danke für deine Zeilen!
Gerade wenn du ein einsamer Mensch bist, der sich nach Gespräch und Wärme sehnst, ist so was wie Streit schmerzhaft.
Jedes Wort, das laut ist, ist unverzeihlich. Ewig kommt vom Anderen gar nichts und dann so was… Das ist eine vertraute Enttäuschung.
Meine Interpretation meines Schlussverses ist, dass die gefühlvollen und dankenden Flüsterworte an mich selbst gerichtet sind. Ich bleib in der Stille und verlasse mich nicht. Ich bleibe meine einzige Konstante.
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