Datenschutzbeauftragte moniert App zur elektronischen Patientenakte
Patienten sollen sensible Daten in ihrer Patientenakte besser schützen können, fordert Louisa Specht-Riemenschneider. Die Einführung soll bis Oktober erfolgen.
Die Bundesdatenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider hat dazu aufgerufen, den Schutz sensibler Daten in der elektronischen Patientenakte (ePA) zu verbessern. Konkret verlangt sie, dass Patienten und Patientinnen detaillierter in der von ihnen selbst geführten App festlegen können, welcher Arzt welches einzelne Dokument einsehen kann. Die Einführung der ePA läuft derzeit und soll bis Oktober abgeschlossen sein. Darin sollen alle Angaben zu einer Patientin von verordneten Medikamenten über Röntgenbilder bis hin zu OP-Berichten sein.
"Leider ist die Einstellung nicht so feingranular, wie wir uns das wünschen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ursprünglich sei eine Grundeinstellung vorgesehen gewesen, bei der die Patienten je nach Dokument festlegen konnten, welches sichtbar ist und welches nicht. Das sei aber ein Stück weit zurückgedreht worden.
Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte dies bereits beklagt. So könne ein Orthopäde sehen, wenn ein Patient in psychotherapeutischer Behandlung sei. Dem Patienten bleibe nur die Möglichkeit, ihm den Zugriff auf die E-Akte komplett zu verwehren, hatte die Stiftung erläutert.
Die Datenschutzbeauftragte wies außerdem darauf hin, dass die EU gerade dabei sei, den Umgang mit Gesundheitsdaten zu regeln, und dafür eine feinere Einstellungsmöglichkeit vorsehe. "Mein Rat an alle Verantwortlichen lautet, dem vorzugreifen." Sonst könne es passieren, dass technische Anpassungen sehr schnell erfolgen müssten. "Und das ist immer die schlechteste Lösung", sagte Specht-Riemenschneider.
Weiterlesen:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/...e-einstellungen
Reset the World!
Beiträge: | 28.358 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
![]() | Ein eigenes Forum erstellen |