Demolition Atlas Europe gestartet: CORRECTIV recherchiert europaweit zum massenhaften Abriss
Jedes Jahr werden in Europa hunderttausende Gebäude abgerissen. In Kooperation mit internationalen Medien decken wir die ökologischen, sozialen und kulturellen Folgen auf.
CORRECTIV.Europe startet mit dem Demolition Atlas Europe ein neues Rechercheprojekt. Zusammen mit weiteren Medien wollen wir den massenhaften, kaum regulierten Abriss von Gebäuden beleuchten – ein Phänomen, das bisher zu wenig Beachtung erhält, obwohl es viele Probleme verursacht:
Mehr als ein Drittel aller Abfälle in der EU stammen aus dem Baugewerbe und dem Abriss von Gebäuden. Gleichzeitig verschlingt der Gebäudesektor die Hälfte aller Rohstoffe.
Der Abriss und Neubau von Gebäuden, insbesondere die Herstellung von Beton und Stahl, ist sehr energieintensiv und treibt die Klimakrise voran.
Neubauten führen in vielen Fällen zu deutlich höheren Mietpreisen. Diese Entwicklung beschleunigt Gentrifizierungsprozesse und steht einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Weg.
Mit jedem abgerissenen Gebäude geht ein Stück Geschichte verloren. Selbst denkmalgeschützte Gebäude werden mitunter abgerissen.
Abriss ist nicht alternativlos. Studien zeigen, dass die energetische Sanierung bestehender Gebäude in den meisten Fällen nachhaltiger und ressourcenschonender ist als ein Neubau.
In Deutschland meldete das Statistische Bundesamt zuletzt 12.600 abgerissene Gebäude im Jahr 2022, wodurch 16.500 Wohnungen verloren gingen. Wo genau diese sich befinden und was der Grund für den Abriss ist, bleibt intransparent. Die Abrisse sind in den meisten Fällen nicht genehmigungspflichtig. Hinzu kommt: Nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe, die Mitglied im Trägerkreis des deutschen Abriss-Atlas ist, liegt die Dunkelziffer wesentlich höher, als es die offiziellen Angaben vermuten lassen.
Weiterlesen:
https://correctiv.org/aktuelles/europa-a...n-atlas-europe/
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