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Bahn-Sinn

#1 von Sirius , Gestern 10:27

Bahn-Sinn

Der Unsinn mit der Deutschen Bahn fing schon vor langer Zeit an. Besserung ist nicht in Sicht.
Früher wollte man noch die Welt verändern. Heutzutage ist man glücklich, wenn die Bahn einmal pünktlich kommt. Zugegeben, man benötigt ein dickes Fell, wenn man in Deutschland mobil sein will oder mobil sein muss. Das Homeoffice hat den Menschen da einiges vom Hals gehalten, was den Zustand des Ganzen anging. Doch wer reisen will, zum Arbeitsplatz oder in den Urlaub, sollte sich auf eine gereizte Atmosphäre einstellen.

Jeder einzelne Störfall fällt auf ein bereits arg strapaziertes Nervensystem. Auf den Autobahnen herrscht regelmäßig Stau. Die Baustellen sind schier endlos. Und die Bahn? Mal fährt sie, mal nicht. Der Bahnführer weiß meistens auch nicht, warum er hier jetzt halten soll, wie lange er oder sie zu warten hat und was sonst so abgeht in diesem Riesenkonzern namens Deutsche Bahn.

Erst 2070 soll der Deutschlandtakt Realität werden. Ein Witz in einem Land, in dem die Pünktlichkeit einst zu den obersten Tugenden zählte. Heute scheint diese sogenannte Sekundärtugend allein aufgrund der Rahmenbedingungen nicht mehr erfüllbar zu sein. Man gibt sich mit wenig zufrieden. Wo das alles angefangen hat, fragen sich manche. Eine gute Frage. Es war wohl nicht Angela Merkel, die mittlerweile für alles herhalten muss. Die Verkehrsminister kamen vor allem aus der CSU. In ihrer Zeit wurde die Bahn so richtig durchgebracht. Doch angefangen hatte es mit dem Einzug des Neoliberalismus in die deutsche Sozialdemokratie. Es war Kanzler Gerhard Schröder, der den Börsengang der Bahn umsetzen wollte. Als letztes großes Staatsunternehmen in Deutschland stand die Deutsche Bahn seit Mitte der 1990er Jahre im Mittelpunkt von Überlegungen zur Privatisierung. Der Teilverkauf über einen Börsengang war schon damals umstritten. Unter Schröder sollte der Börsengang platzen. Aber unter dem Dach einer Bahn-Holding wurden eigene Teil- Aktiengesellschaften für Personenverkehr, Fracht, Netz und Bahnhöfe gegründet.

Mit den Erfahrungen von heute würde man wohl anders handeln. Damals lautete das Zauberwort eben: Privatisierung. Und dieser Drang entlehnte sich dem Neoliberalismus, der seit den 1970er Jahren in Chicago vor sich hin gärte, bevor er fast alle Teile der Welt erreichte. Die Globalisierung vollzog sich vor allem im Kontext und mit den Ideen der Chicago Boys. Die Quittung erhielt man bereits vor einigen Jahren, als eine Figur wie Donald Trump zum ersten Mal ins Weiße Haus einzog. Er ist nur ein Beispiel von vielen für den Rechtsschwenk der Welt, der Leugnung von Fakten und Vernunft.

https://www.fr.de/kultur/timesmager/der-...n-93870371.html


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Sirius
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