Frontalangriff auf die Buchkultur
Der BGH hat das Verteilmodell der VG Wort gekippt. Das klingt kompliziert – es bedeutet: eine Katastrophe. Den Verlagen drohen Millionenzahlungen. Eine Erklärung von Hanser-Verleger Jo Lendle.
Lesen Sie gern? Bücher? Dann war der 21. April ein schlechter Tag für Sie. Der Bundesgerichtshof verwarf an diesem Datum die jahrzehntelang geübte Praxis, Einnahmen der Verwertungsgesellschaft (VG) Wort zwischen Autoren und Verlagen aufzuteilen. Auf die deutschen Buchverlage kommen Rückzahlungen in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro zu.
Wegen der zukünftig wegfallenden Erlöse müssten viele von ihnen Programme und Geschäftsmodelle neu ausrichten. Wäre das Ganze ein Finanzkrimi, er klänge ziemlich ausgedacht. Aber von Anfang an.
Die Vorgeschichte
Die VG Wort wurde 1958 gegründet. In ihr haben sich Autoren und Verlage zur gemeinsamen Verwertung von Nutzungsrechten und Vergütungsansprüchen zusammengeschlossen, damit nicht jeder Schriftsteller und jeder Verleger einzeln im Kopierladen stehen und Pfennigbeträge einsammeln muss.
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http://www.welt.de/kultur/literarischewe...Buchkultur.html
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