Nur geliehen

Manchmal denke ich, dieser Sommer ist nur geliehen.
Endlich und begrenzt wie alles.
Nur das Verlangen nach dem, was man verliert, ist immer da.
Und ich kann die Klauen nicht fassen,
die alles so endlich machen,
die meinen Kalender einfach so abreißen.

Sie legen mir die Schlinge um den Hals,
wenn die Zeit abgelaufen ist,
und ich kann nicht mal schreien, wenn sie mich wieder
in den Winter stoßen,
wo sich alle verbergen vor mir.

Dann sammle ich meine Lieder wieder ein,
verbrenne meine Gedichte
und friere, bis die Eisheiligen kommen.
Irgendwann, wenn ich bezahlt hab dafür,
lädt mich die Sonne wieder ein.

Nein, danke, mein Herz ist zu groß
für eine handvoll Sommer.

Sirius

Die Angst vor den Klauen, die nichts im Sinn haben, als das gerade empfangene, kleine Stückchen Glück zu entführen, hast du beeindruckend gut beschrieben, Sirius!

Liebe Lottegrüße

Dankeschön, Lotte!