Sächsische "Bürgerwehr" geht auf Flüchtling los – und wird dafür gefeiert
Im sächsischen Ort Arnsdorf ist eine aus mehreren Männern bestehende Bürgerwehr auf einen Flüchtling losgegangen: Sie zerren den Mann aus einem Supermarkt, schlagen auf ihn ein. Angeblich soll er gestohlen haben. Das Video dazu verbreitet sich nun bei YouTube und auf rechten Profilen bei Facebook. Auf der Seite "Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen" hat es bereits über eine halbe Millionen Klicks.
Was genau war passiert?
Laut der Polizei Görlitz fand der Vorfall in Arnsdorf bereits am 21. Mai statt. Arnsdorf ist eine Kleinstadt östlich von Dresden. Doch erst jetzt wird das Vorgehen der selbsternannten "Bürgerwehr" im Netz diskutiert. Bei dem von der Gruppe bedrängten Mann handelt es sich laut Polizei um einen 21-jährigen Iraker. (Polizeimeldung)
Der Flüchtling gilt als psychisch krank. Er wurde zum Zeitpunkt des Vorfalls im Arnsdorfer Fachkrankenhaus behandelt. Die Krankenhausleitung bestätigte bento, dass der Flüchtling bereits "öfter stationär in Behandlung" war – ein Dauerpatient sei er jedoch nicht.
Hier das Video:
http://www.bento.de/today/arnsdorf-in-sa...ermarkt-603107/
Es sind nicht alle Sachsen schlecht, aber...
Gedanken eines Sachsen über sein Sachsen. Von Marc Röhlig
Ich bin Sachse. Und ich schäme mich dieser Tage sehr oft. Gleichzeitig möchte ich meine Heimat gerne verteidigen, Verständnis schaffen bei all jenen, die aus Sachsen nun "Pegida-Land" machen.
Es sind nicht alle Sachsen schlecht, aber... Aber das wird man ja noch schreiben dürfen: Einige sind schon kriminell, schlecht integriert und bedrohen unser schönes Leben in Deutschland. Die müssen wir irgendwie wieder integrieren. Aber was, wenn die sich nicht integrieren lassen wollen? Und wer bin ich nun in diesem Text: wir oder die?
Weiterlesen:
http://www.bento.de/politik/warum-es-in-...ss-gibt-358324/
Laut Bundesinnenministerium gab es 2015 mehr als 13.800 rechtsextreme Straftaten. Die sächsische Polizei zählt aber "nur" 208 in ihrem Bundesland. Ein unterdurchschnittlicher Wert. Allerdings bewerten beide Statistiken unterschiedlich, was als rechte Gewalt gilt. Ebenfalls für 2015 registrierte das Bundeskriminalamt mehr als 1000 Angriffe auf Asylheime, davon 57 in Sachsen, aber unter anderem 89 in Niedersachsen und 214 in Nordrhein-Westfalen.
Wenn Sachsen in den Medien als Zentrum rechter Gewalt in Deutschland gilt, dann dürfte das also weniger an Statistiken liegen – sondern vor allem mit der Dauerpräsenz von Pegida. Und es liegt auch der größeren Schwere rechter Taten; den Flüchtlingsheimen, die abgebrannt, statt mit Hakenkreuzen beschmiert werden.
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