Tränentraurig deine Verse, Sirius!
Chef de Cuisine
November nebelig und grau
Das Manifest kennt er genau
Die Rezeptur erfand er neu
Er scheint samtweich und etwas scheu
Würzt mit ein paar Nebelschwaden
Schmort uns sanft beim Sonnenbaden
Streut Regenschauer übers Land
Schält Bäume aus dem Blattgewand
Zerbröselt in der Gosse Laub
Verquirlt es mit dem Straßenstaub
Bei blauem Himmel liegt er brach
Er weiß – das trägt ihm niemand nach.
scrabblix
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Novembermorgen
Graue Nebelschleier träge
wälzen über Daches Schräge
und der Triebfeder Fanal
sendet heut nicht einen Strahl
all die Lichter nur mit Mühe
dringen durch die zähe Brühe -
gelassen blieb gern mancher liegen
und ließ den Alltag Flügel kriegen.
scrabblix
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Stilvolle Gedichte zum Herbst von dir, Lotte. Macht Spaß, sie zu lesen.
Sirius
Reset the World!
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Lieben Dank an dich, Sirius!
Der November
Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor...
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Was man besaß, weiß man, wenn man's verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Erich Kästner
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Erntezeit
Ritter, Anna
Süße Rast am Wegesrand,
Unter grünen Zweigen -
Meine Hand in deiner Hand -
Träumen wir und schweigen.
Wilder Mohn und Rittersporn
Blüh'n an allen Wegen,
Müde mag das reife Korn
Sich zu Boden legen.
Erntefrau geht durch die Flur,
Winkt mit stillen Händen,
Auch in uns will die Natur
Selig sich vollenden.
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Nasser November
„Ziehen Sie die ältesten Schuhe an,
die in Ihrem Schrank vergessen stehn!
Denn Sie sollten wirklich dann und wann
auch bei Regen durch die Straßen gehn.
Sicher werden Sie ein bisschen frieren,
und die Straßen werden trostlos sein.
Aber trotzdem: gehn Sie nur spazieren!...
Und, wenn’s irgend möglich ist, allein.
Müde fällt der Regen durch die Äste.
Und das Pflaster glänzt wie blauer Stahl.
Und der Regen rupft die Blätterreste.
Und die Bäume werden alt und kahl.
Abends tropfen hunderttausend Lichter
zischend auf den glitschigen Asphalt.
Und die Pfützen haben fast Gesichter.
Und die Regenschirme sind ein Wald.
Ist es nicht, als stiegen Sie durch Träume?
Und Sie gehn doch nur durch eine Stadt!
Und der Herbst rennt torkelnd gegen Bäume.
Und im Wipfel schwankt das letzte Blatt.
Geben Sie ja auf die Autos acht.
Gehn Sie, bitte, falls Sie friert, nach Haus!
Sonst wird noch ein Schnupfen heimgebracht.
Und, ziehn Sie sofort die Schuhe aus!“
Erich Kästner
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Novembertag
Clara Müller-Jahnke
Geht ein sonnenloser Tag
wiederum zur Neige,
und der graue Nebel tropft
durch die kahlen Zweige.
Leise atmend ruht die See,
müde, traumumsponnen . . .
eine Woge, schaumgekrönt,
ist im Sand zerronnen.
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Sorry, sollte in diesem Faden gepostet werden. Was ich hiermit nachhole.
Halloween
O schaurig ist’s an Halloween,
wenn Monster um die Häuser ziehn.
Ich schaue aus dem Fenster,
seh grausige Gespenster.
Vampire, kaum drei Käse hoch,
ein Zombie hat im Kopf ein Loch,
der Hexentanz ums Feuer
ist auch nicht ganz geheuer.
Wie gut, dass ich hier sicher bin!
Ich geh zum Sofa, leg mich hin.
Die Geister sollen draußen
wohl durch die Herbstnacht sausen.
Da plötzlich rumpelt es im Flur.
Ich schleich mich an. Was ist das nur,
das in der Kiste rappelt
und wie besessen zappelt?
Ein rosa Näschen kommt hervor,
ein weißer Bart, ein schwarzes Ohr.
Es ist ja nur mein Kätzchen.
Hast mich erschreckt, mein Schätzchen!
Die Leute sagen immer:
Die Zeiten werden schlimmer.
Die Zeiten bleiben immer.
Die Leute werden schlimmer.
Joachim Ringelnatz
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Liebe Jenny,
das ist ja süß "Hello Kitty" wäre auch ein passender Titel.
Es passt auch sicher in den Katzenkalender, natürlich im Oktober.
Leogrüße
Schreiben macht schön.
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Herbstweh
Joseph von Eichendorff,
So still in den Feldern allen,
Der Garten ist lange verblüht,
Man hört nur flüsternd die Blätter fallen,
Die Erde schläfert -- ich bin so müd.
Es schüttelt die welken Blätter der Wald,
Mich friert, ich bin schon alt,
Bald kommt der Winter und fällt der Schnee,
Bedeckt den Garten und mich und alles, alles Weh.
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Verklärter Herbst
Gewaltig endet so das Jahr
mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
und sind des Einsamen Gefährten.
Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.
Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluß hinunter
wie schön sich Bild an Bildchen reiht -
das geht in Ruh und Schweigen unter.
Georg Trakl
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Nebeltag
Hermann von Lingg
Nun weicht er nicht mehr von der Erde,
Der graue Nebel, unbewegt;
Er deckt das Feld und deckt die Herde,
Den Wald und was im Wald sich regt.
Er fällt des Nachts in schweren Tropfen
Durchs welke Laub von Baum zu Baum,
Als wollten Elfengeister klopfen
Den Sommer wach aus seinem Traum.
Der aber schläft, von kühlen Schauern
Tief eingehüllt, im Totenkleid.
O welch ein stilles, sanftes Trauern
Beschleicht das Herz in dieser Zeit!
Im Grund der Seele winkt es leise,
Und vom dahingeschwundnen Glück
Beschwört in ihrem Zauberkreise
Erinnrung uns den Traum zurück.
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Mit schwerem Schuh
Sehen den Herbst
mit festem Schuh wandern
wandert feldein
sammelt ein Blatt nach dem andern
sahen den Sommer
mit leichtem Schuh tänzeln
tänzeln feldein
um Blüten scharwenzeln
sahen den Frühling
mit zartem Schuh schweben
schwebte feldein
erweckte zum Leben
ahnen den Winter
mit schwerem Schuh schreiten
schreiten feldein
ein Ende bereiten.
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Heute hat uns deine Herbst-Muse beglückt, Lotte. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Sirius
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November
Heinrich Lersch
Es weint ein schmerzlich
Lied sich durch den Wald,
ist’s Vogel- oder Menschenton?
Ist es der Wind, der Äste geigt?
Der Nordwind hat sich aufgemacht,
er fegte erst die Felder kahl;
dann ging er durch den Sommerwald
und nahm die bunten Stimmen mit
und trank der Blätter grünes Blut.
Nun deckt ein Schleier, grau und dicht,
das welke Antlitz der Natur,
dass niemand ihren Kummer sieht.
Es weint ein schmerzlich Lied
sich durch den Wald.
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