Wolf Biermann über Bob Dylan: Entwürfe für einen Grabstein
Vor nun 13 Jahren brachte ich mir ein Poem ins Deutsche, geschrieben vom blutjungen Bob Dylan. Mich hat es genauso begeistert wie die Songs. Er nannte sein wild gewachsenes Frühwerk „Eleven Outlined Epitaphs“ – also: „Elf Entwürfe für meinen Grabspruch“.
Es sind fast prosaisch rausgepfefferte Verse. Ohne alle Musik teilte in ihnen der Song-Poet der Menschheit mit – und zwar im Tone von jugendlichen Altersweisheiten –, wie nach seiner Meinung richtig gedichtet werden muss, wie richtig gelebt, und vor allem: wie richtig geliebt wird, im ewigen Spiel der Geschlechter.
Es tobte damals der Meinungskrieg um den Zweiten Irakkrieg gegen die blutige Diktatur des Kriegsverbrechers Saddam Hussein. Darum schrieb ich in meinem Nachwort-Essay in einem daumendicken Buch auch darüber, dass dieser Bob Dylan gewiss für den Frieden auf Erden ist, so wie auch seine Freundin Joan Baez, so wie viele seiner Fans, aber gewiss kein Pazifist. Ich kannte Dylans klare Antwort im Interview:
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https://www.welt.de/kultur/literarischew...-Grabstein.html
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