Im schmalen Zweistromland von Kanal und Fluß Halt
genug für den flüchtigen Auftritt der Füße,
wo die Träger, Pfeiler, Hallen ins Wasser gehen:
ihr Wegsacken, Kippen in den maroden Glanz
langsamer als der Schweiß über
die Blaumänner tropfte,
ein ausgeweidetes Skelett, Marl, der Windhalm, fällt ein,
die Himmelssäume in Pfützen festgetackert,
brackig, entspiegelt durch Laub,
doch ich sah einen Schwan, der mit hallendem Geflappe abhob
von der Wasserfläche,
und zwei Möwen schraubten sich im Flug umeinander.
Jürgen Brôcan
"...Wer im Ruhrgebiet wohnt, braucht nicht in die großen Weltstädte mit den klingenden Namen zu fahren, um von dort mit vielbeachteten Berichten zurückzukehren, er braucht im Grunde nur vor die Haustür zu treten und findet bei jedem Schritt neue Themen für neue Gedichte. Das hat nun gar nichts mit Lokalpatriotismus oder selbstbeweihräucherndem Regionalismus zu tun —: sondern reflektiert schlicht die Tatsache, daß man hier, im Ruhrgebiet, auf überschaubarem Raum, soviel Stoff findet, daß es wahrscheinlich für zehn und mehr Schreibleben ausreichen würde. Das ist vielleicht zunächst überraschend, denn im allgemeinen wird das Ruhrgebiet ja nicht mit dichterischen und anderen künstlerischen Produktionen in Verbindung gebracht. Doch hier täuscht der erste, sogenannte entscheidende Eindruck allemal..."
Dankesrede zur Verleihung des Literaturpreises Ruhr:
Liebeserklärung ans Revier: Das Schöne wohnt in Ritzen und Fugen:
http://www.derwesten.de/kultur/liebeserk...ml#plx255624024
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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