Berlin im Herbst
Von draußen das Gebrüll der Straßenbahnen
Ihr Quietschen, Kreischen, Knarren wird zu Rauschen
Im Wind, dem nur noch blinde Ohren lauschen.
Das Laub der Bäume rot und gelb; sie ahnen
Den Winter schon. Durchspült von Menschenmassen
Die Räume, Avenuen, Plätze, Flächen
Zur Vorstadt hin zerrinnen sie zu Bächen
Aus leeren Seelen, die die Stille hassen.
Mein Zimmer leer. Trau ich mich durch die Tür
Hinaus? Und ist da was, das ich nicht hab?
Und suche ich vielleicht nach einem „Wir“?
Vor meinem Fenster fällt ein braunes Blatt.
Verloren- fühlt mein Ich. Was will es hier,
Allein, in einer viel zu großen Stadt?
© Nicolas Lierse
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