Nun zieht die graue Welt vorbei,
ein Blick hängt fest im Wolkenbruch.
Und so gefangen, niemalsfrei
erscheint die Lust mir wie ein Fluch.
Ich nähre sie, ich folge ihr,
ich will sie nicht vermeiden!
Es gibt kein Uns, es gibt kein Wir,
es hagelt Schmerz und Leiden.
Mein Herz, es meint nicht ihn, noch dich.
Es ist nur voll Begehren.
Du ziehst mich an dich, meinst nicht mich,
wenn wir die Gier ernähren.
Es funkt! Es glüht! Ich brenne wieder!
Dein Glück: dich trifft das Feuer nicht.
Für eine Nacht mit dir, mein Lieber,
zahl ich die Dunkelheit mit Licht.
Für eine Nacht mit dir, mein Lieber,
zahl ich dem Teufel noch ein Jahr.
Du flutest mich, ich sterbe wieder,
ich wasch mit Tränen mir das Haar.
Dein Kuss ertränkt, er rettet nicht,
er löscht mich nicht, er küsst mich wund.
Ich geb‘ mich hin, mein Wille bricht.
Ich will! Ich trink aus deinem Mund.
Du leugnest mich mit jedem Stoß,
ich falle tief durch Raum und Zeit.
Du kommst nicht mit, du lässt mich los,
du warst so nah, du bist so weit..
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
Beiträge: | 1.195 |
Registriert am: | 23.11.2015 |
Das glüht in allen Zeilen, kama, und schön hast du die Leidenschaft beschrieben, aber danach gibt es auch diese Momente, die zu diesen Zeilen führen, wenn es halt nur um Sex geht.
Das tut dem tollen Gedicht aber keinen Abbruch.
Sirius
Reset the World!
Beiträge: | 27.291 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
Eine geballte Ladung Leidenschaft, liebe Kama und wunderbar geschrieben. Die letzte Strophe ist bitter.
Sehr gern gelesen,
Leo
Schreiben macht schön.
Beiträge: | 4.401 |
Registriert am: | 12.11.2015 |
Lieber Sirius, liebe Leo, ich danke euch sehr fürs Lesen und fürs Kommentieren!
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
Beiträge: | 1.195 |
Registriert am: | 23.11.2015 |
Ein eigenes Forum erstellen |