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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#1 von Karl Ludwig , 06.03.2017 14:38

Nähere ich mich der Antwort über Ausschlussverfahren, antithetisch: Was erwarte ich nicht von einem Literaturforum:

Indoktrination! Egal ob von fanatischen Hindus, Zeugen Jehovas, AfD-, IS'lern, Steinzeitkommunisten, - ich will keine Predigten hören. Uuuunt, ganz wichtig: Keinen Lebensersatz. Kein virtuelles soziales Lebensglück. Es handelt sich nur um einen Pulk Menschen, die etwas komplexere Gedanken versuchen hinzuschreiben, aber jedem ist klar, oder sollte es teilweise sein, dass selbst ein viel gerühmter lakonischer Stimmungsanfangssatz wie: 'Es regnete, als ich um 5 Uhr morgens in New Orleans eintraf.' (Bukowski) nicht den Geruch nach abkühlenden Motoren, Benzin, klammer Nässe, müden Blicken usw. ersetzen kann. Ja, ganz wichtig. Face to Face Kommunikation mag zwar weniger mit Abstraktionen operieren, aber man bekommt dafür Mimik, Gestik, Duktus und vor allem die Augen mitgeliefert. Ein Literaturforum ist mir ein Ort, wo sich Menschen mit einem seltsamen Hobby versammeln und sich gegenseitig ihre Backkünste zeigen. Kein Kommunikationsersatz für Soziopathen. Ich habe andere Macken, die schon Schlange stehen müssen. Ich erwarte auch nicht, als alter Newkoma berühmt zu werden.

Und nun die Positivismen. Es kostet nichts. Ich habe mindestens einen Leser mehr, als vor Jahren auf meiner eigenen Page, - damals hatte nicht ein einziger geguckt. Ich komme mit Menschen in sozialen Kontakt, wenn auch nur schriftlich, die, genau so wie ich es oft, manchmal ergebnislos, versuche, erst mal das Hirn einschalten, bevor sie sich der Mühe unterziehen, etwas aufzuschreiben.

Einige hier können vielleicht nicht nachvollziehen, wie sich jemand fast vollständig aus dem Infooverflow heraushalten kann. Einige tauchen hinein, in den runterholenden Sumpf der Weltgeschehnisse. Ich lasse die genau so gelten, wie ich erwarte, dass mein gelangweiltes Abwinken anerkannt wird. Ich erwarte ein gelegentliches 'Nicht schlecht', das teile ich auch gerne mal aus. Ich erwarte Respekt und Benimm. Humor. Und einen kleinen Bereich 'Kriegsfreie Zone' neben den (zu Recht) Empörungen. Und den gewährt man mir hier. Mehr will ich nicht, mehr erwarte ich nicht.


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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#2 von Angelika , 08.03.2017 09:50

Lieber Karl-Ludwig,

es hat doch niemand was dagegen, wenn dir Inhalte nicht gefallen und du mehr Wert auf Bauchnabelpsychologie legst. Schreib es doch einfach auf. Aber mach keine größere Proklamation daraus.
Über diese Art Diskussion, was Literatur darf oder nicht darf, sind wir doch lange hinweg.

Lieben Gruß, Angelika

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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#3 von Richard , 08.03.2017 13:01

Wer hätte das gedacht, dass man uns Karlchen so missverstehen kann. Herrlich.
LG

 
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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#4 von Karl Ludwig , 08.03.2017 17:48

Wo ist das Zungerausstrecksmilie?


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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#5 von scrabblix , 08.03.2017 19:25

Zitat von Karl-Ludwig

"...Ich erwarte Respekt und Benimm. Humor. Und einen kleinen Bereich 'Kriegsfreie Zone' neben den (zu Recht) Empörungen. Und den gewährt man mir hier. Mehr will ich nicht, mehr erwarte ich nicht.



Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke Karlchen!


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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#6 von Karl Ludwig , 09.03.2017 08:33

Ralfchen hatte doch ein wenig gemüpfelt, - ob zu Recht kann ich nicht beurteilen. Er erwarte von einem Literaturforum unbegrenzte etc. pp. Da habe ich einfach mal überlegt, was ich denn von einem Literaturforum erwarte – und auch gleich aus der Schulter heraus hingeschrieben.

Natürlich kommen noch so einige Kleinigkeiten hinzu, die ich aber für dermaßen selbstverständlich halte, dass sie nicht der Niederschrift lohnen, was mich aber gerade nicht hindert, wenigstens eine Handvoll aufzulisten: Keine Plagiate, um sich aufzupolieren. Keine Germanistikstudenten mit klaren Vorstellungen über Literatur. Kein: Hier können Talente reifen. Keine Kinderpornos. Keine Aufrufe zur Gewalt. Möge das Forum hier eienes der letzten Bollwerke gegen die Vergewaltigung der Sprache zu niederen Zwecken sein. Möge hier ab und an der Wahrheit Schimmern ... ja ... äh ... durchschimmern.

Wohl zu viel verlangt, wa?


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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#7 von kama tanha , 09.03.2017 08:49

Beschäftigung mit fremden Texten und Kritik an diesen. An meinen bitte sehr gerne auch negative! Auf eine respektvolle Art und Weise. Humor und Herzlichkeit erwarte ich nicht, wünsche ich mir aber und fand ich in diesem Forum bereits oft.
Ein bisschen mehr Textarbeit wäre schön- da fass ich mir zuerst an meine eigene Nase.


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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#8 von Karl Ludwig , 09.03.2017 09:07

Du sprechen bestimmt Wahr und Weise, aber ich bin noch viel schlimmer. Textarbeit? Nichts für mich. Und schon gar nicht an fremdem Geschreibsel. Erstens bin ich für so etwas nicht qualifiziert und Zweitens sind Lektorierungen kein interessantes Betätigungsfeld.


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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#9 von kama tanha , 09.03.2017 09:17

Is ja wurscht, Karl- Ludwig. Muss ja nicht jeder alles haben. Dafür bist du witzig. Jeder wie und was er kann und mag. Wär ja schrecklich, wenn hier jemand was machen müsste was ihn/sie nicht interessiert. Also natürlich wieder abgesehen vom Einhalten bestimmer Nettiquetten.
Und wünschen kann und darf man sich ja viel, muss deswegen noch lang nicht in Erfüllung gehn.


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RE: Was ich von einem Literaturforum erwarte

#10 von scrabblix , 09.03.2017 13:16

Zitat von kama tanha

...Ein bisschen mehr Textarbeit wäre schön...



Ehrlich gesagt, Textarbeit vermisse ich hier nicht. Habe in der Vergangenheit viel zu oft erlebt, wie Texte zerredet und veschlimmbessert wurden, bis sich die Seele, die zuvor im Text zu finden war, davongeschlichen hat. Und gerade diese ist es, die m. E. die Texte der hier Schreibenden ausmacht. Jeder schreibt auf seine eigene, unnachahmliche Weise, malt dem Leser ein Bild und legt ein Stückchen Seele in seine Verse.

Mal eine Zeile glattbügeln, ja. Aber jedes Wort auseinandernehmen? Nein, will ich nicht!


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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