Die Dunkelkammer der Muttersprache
Als 14-jähriges Mädchen kam Kathy Zarnegin aus Teheran in die Schweiz. Von dieser Erfahrung erzählt die in Basel lebende Schriftstellerin in ihrem Romandebüt mit Witz und Ironie.
Die plötzliche Versetzung von einem Sprachbereich in einen anderen komme der Wucht eines zweiten Sündenfalls gleich, hat der deutsch-englische Lyriker Michael Hamburger einmal geschrieben. Eine Existenz zwischen den Sprachen sei keine Gnade, sondern eine Heimsuchung. Denn der Weltenwechsel führt zum Verlust jeder sprachlichen Unschuld und Unbefangenheit, die man der Muttersprache verdankt.
Diese Erfahrung der sprachlichen Entwurzelung hat auch die Basler Dichterin und Psychoanalytikerin Kathy Zarnegin durchlaufen müssen, als sie im Alter von vierzehn Jahren ihr Elternhaus in Teheran verlassen musste und allein zu einem Onkel in die Schweiz geschickt wurde. Im Persien des Reza Schah Pahlevi wurde die jüdische Familie Zarnegin geduldet, geriet aber in Bedrängnis, als das Regime des Schahs 1978 zerfiel und sich eine islamische Republik zu formieren begann.
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https://www.nzz.ch/feuilleton/kathy-zarn...rache-ld.150371
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