Franck Hofmanns "Aus dem letzten Zimmer": So weit die Worte reichen
Ein schöner Text über das Sterben, geht das? Der Literaturwissenschaftler, Essayist und Anthropologe Franck Hofmann schreibt mit "Aus dem letzten Zimmer" ein Abschiedsbuch.
Wir alle müssen eines Tages sterben und wissen das. Aber meist leben wir so dahin, als ob wir insgeheim nicht daran glauben. Auch dadurch gewinnt der Tod eine grausame Macht. Sie kommt zum Vorschein, wenn er einen anderen von unserer Seite reißt. Mit brutaler Endgültigkeit brechen dann zwei Leben gleichzeitig ab: das des Sterbenden und das eigene, das von dem gemeinsamen geprägt war.
„Vielleicht wollten wir uns beweisen, dass das Leben weiterginge, als wir uns auf den Weg nach Tunis machten“, schreibt Franck Hofmann, der das Sterben seines Freundes Gilles Bretin begleitet hat. Er nennt den Gefährten, mit dem er das Leben teilte, sehr selten auch Ehemann. Beide wissen, dass die Reise nach Tunis in eine Phase des Aufschubs fällt. Der Krebs ist unheilbar. Der letzten gemeinsamen Fahrt folgt noch einmal der Rückzug in die Heimat des Freundes, nach La Nallière im Westen Frankreichs. Dann werden die Schmerzen unerträglich und der Weg führt ins Krankenhaus. Und dort, im „letzten Zimmer“, während der eine den Verfall des Körpers und den Verlust der Selbstbestimmung erlebt, greift der andere zu einem Mittel, das ihm helfen soll, die Situation zu überstehen. Er schreibt auf, dass der Abbruch des Lebens unfassbar ist.
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http://www.tagesspiegel.de/kultur/franck...n/19619048.html
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