NS-Geist, überall
Der Schriftsteller Maxim Biller zahlt es den Literaturkritikern heim, dass sie seinen Roman «Biografie» angeblich verkannt haben. Er macht ihnen den Vorwurf, in antisemitischer Tradition zu argumentieren.
Es kommt vor, dass Autoren sich von Kritikern missverstanden fühlen. Und es kommt, wenngleich seltener, vor, dass Autoren mit einzelnen Kritikern abrechnen und das ihnen angetane Unrecht in die Welt hinausrufen. So gut wie gar nicht kommt es vor, dass eine Wochenzeitung gleich zwei Seiten ihres kostbaren Feuilletonplatzes freiräumt, um einen Autor darüber klagen zu lassen, dass die Literaturkritik insgesamt seinen letzten Roman «nicht im Ansatz verstanden» habe.
So jedoch geschehen vergangene Woche, als Maxim Biller in der «Zeit» die Möglichkeit bekam, seinem Groll über die samt und sonders ignorante Kritikerzunft freien Lauf zu lassen. Und ja, aus seiner Sicht ist es ärgerlich, dass der als Opus magnum angepriesene, im Frühjahr 2016 erschienene 1000-Seiten-Roman «Biografie» durchfiel – bei den meisten Journalisten, bei Preis-Juroren und beim zahlenden Publikum.
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https://www.nzz.ch/maxim-biller-ns-geist-ueberall-ld.1085238
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Naja, hier bräuchte man wirklich den Gesamtüberblick. Dass ein jüdischer Schriftsteller sich echauffiert, zieht ja auch irgendwie. Ich wäre da vorsichtig mit einer Wertung.
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