Mitternacht! Die Stunde der Geister, Kobolde, Schemen und anverwandten Scherzkeksen. Insbesondere die des gar schröcklichen Selbstzweifeldämons.
Target Fin stakst schwer taumelig durch die Nacht. Bitte? Taumelig staksen? Doch-doch, das geht! Stellt Euch einfach einen Flamingo mit Gehirnerschütterung vor.
Ein inkontinenter Himmel scheint zusätzlich harntreibende Mittel genommen zu haben (Wasch'nDaschFürnPlötesMetaffer). Gesenkten Hauptes bietet Target den Tropfen das Genick für weitere Nackenschläge an.
Außerdem murmelt er lallend vor sich hin. Wie das geht? Der Leser möge sich am folgendem Satz orientieren, – dem Autor ist es schlichtweg zu dämlich in diesem Stil weiter zu schreiben.
„… ischisch weisch, nee, Deschkart! Grumbel … Isch g-klaup klau, … , ja, ich meine … , wasch meinisch? Ah, dasch! Isch meine, … meine ich … “
Der Himmel zögert keinen Moment, diese bedeutungsvollen Worte mit einem lauten Rülpser zu unterstreichen, stroboskopartig ausgeleuchtet. Seht doch!
„Selbst beim gemeinsamen Trinken spielen die Leute ihre aufgesetzte Rolle als erfolgreiche, sozial wertvolle, wohlgekleidete, ernst zu nehmende Scheißerchen fort und sind zum Erbrechen stolz auf ihre Sekundärtugenden, ach, meistens handelt es sich ja nur um die dritte Wahl und die ist in granitenem Dünkel eingedost. Keiner macht sich einen Kopp, ob trefflich geratenes Funktionieren und ein akkurater Haarschnitt wirklich alles ist, was man sich vom Leben erhoffen darf.“
(Lall, stammel, murmel, … usw. Nicht vergessen.)
„Und die, welche nicht funktionieren, sind auch nicht besser. Ich kann das alles nicht mehr ab: Prolls und Bürgerliche. Dazwischen, nee, daneben, ich, überhaupt nicht überzeugt. (Noch schrecklicher sind nur besoffene Frauen nach Mitternacht). Ich bin ein Unikat, ein Solitär. Dabei brauche ich wie alle vernünftigen Menschen doch ganz viel Liebe und Verständnis.“
(Erneutes Himmelsrülpsen, erneute Blitzlichter)
Eine Mauer offeriert verständnisvolle Unterstützung. Dankbar nimmt Target das Angebot an und verschnauft. Solche Unterhaltungen sind unter Alkoholeinfluss unglaublich anstrengend, sogar als Selbstgespräche.
„… annererseiß …“ Target Fin muss kurz über Opa Pscht seine Erklärung lachen: 'Der Erfolg im Leben ist eine Mangelerscheinung: Wir glauben aus Mangel an Erfahrung, wir resignieren aus Mangel an Geduld, und wir hoffen aus Mangel an Verstand.'
„Man muss die Spielregeln erst mal kapieren, bevor man sie ablehnt. Das ist gefährlich, weil die Regeln mit schlichten Gewissheiten locken. In einer Welt, auf welcher, vor der, nichts sicher ist.“
Schöööön gesagt, gelle? … wenn man die Promille mit einrechnet.
„Was aber ist, wenn die Anderen richtig liegen und ich selber daneben? Was ist, wenn mein Suchen nach einem tieferen Sinn nur eine Ausrede ist, zu kaschieren, wie wenig ich bereit bin … ja, was denn? … Verantwortung zu übernehmen, erwachsen zu werden – Mensch, nun sabbelst du schon in ihren Begriffen.“
Es gibt mehrere Methoden, manche nur in der Apotheke erhältlich, sich sein Hirn weg zu schießen. Target Fin hat zu Hause in seinem Bücherregal (hinter den Büchern, wie es sich gehört) noch eine Riesenknotzen Sauguaten, eine Flasche Chivas Regal und eine Walter 08. Er entscheidet sich für die unblutige, weil leichtere Methode.
Blues as Blues can.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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