Paul G., dem stadtbekannten Außenseiter,
dem flatterte ins Haus ein böser Brief,
als selig er auf der Matratze schlief -
vom Hauswirt, diesem Paragraphenreiter!
Zwei Stunden später las der arme Mieter,
was er bei Gott nicht glauben oder hoffen will,
und seine Uhr stand diplomatisch still,
was freundlich mitteilt ihm sein Hausgebieter.
Er las, dass es sich leider nötig mache,
den Mietzins anzuheben, wenn’s auch schwerfällt,
denn der Vermieter brauche Flüssiggeld -
Herrn G. sei doch verständlich diese Sache?
Paul G. war keinesfalls ein Kind des Glückes,
er kannte sein Budget auch viel zu gut.
Gebremst geriet ein wenig er in Wut,
bemächtigte sich zeugenlos des Strickes.
Die Polizei fand auch ein Abschiedsschreiben.
In ihm schrieb der Herr G., er sei es satt,
dass keiner mehr mit ihm hier Mitleid hat,
drum will auf Erden er nicht mehr verbleiben.
Und wer das las, der war zutiefst erschüttert.
Sein Schreiben tat dann auch der Presse weh,
als eines Mannes Lebensresümee,
der einsam war und viel zu sehr verbittert.
Beiträge: | 310 |
Registriert am: | 19.01.2017 |
Gefällt mir ganz gut und ist zudem geschickt formuliert.
Sirius
Reset the World!
Beiträge: | 27.291 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
Mir gefällt deine Art eine traurige Geschichte zu verdichten ausgesprochen gut, Angelika! Könnte eine Moritat draus werden.
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
Beiträge: | 6.285 |
Registriert am: | 05.11.2015 |
Ja, eine sehr traurige Geschichte, nach einer Zeitungsmeldung. Danke, Scrabblix und Sirius, dass ihr reingesehen habt.
Angelika
Beiträge: | 310 |
Registriert am: | 19.01.2017 |
Ein eigenes Forum erstellen |